Themenfeld:

Theorie- und Praxisentwicklungen

209 Beiträge im Themenfeld

Von Rainer Treptow (2025 / 1988)

Kulturelles Mandat. Soziale Kulturarbeit und kulturelle Sozialarbeit

Reflektiert werden Reichweiten und Grenzen der beiden Handlungsfelder, die sich mit den ästhetischen Werkbezügen des Kunst- und Kultursektors einerseits und den Lebenslagenbezügen sozialer Unterstützung des Sozialsektors andererseits befassen. Zwischen beiden lassen sich Verbindungen erkennen, die mit dem Begriff des Kulturellen Mandats markiert sind. Er dient dazu, die Anwaltschaft Sozialer Arbeit für den Eigensinn kultureller Ausdrucksformen von Adressaten hervorzuheben und die kluge Nutzung der Anregungspotentiale künstlerischer Gestaltung einzufordern.

Von Lea Weniger, Natacha Pinheiro Batista, Gila Kolb (2025 / 2024)

Mit Schüler*innen Baukultur erforschen: Visionen für Lebensräume von morgen

Wie lässt sich der gebaute Raum gemeinsam mit Schüler*innen erkunden – und wie können daraus Visionen für die Zukunft entstehen? Der Beitrag gibt Einblick in ein Forschungsprojekt, in dem ein interdisziplinäres Team aus Bildung, Kunst, Architektur und Denkmalpflege mit partizipativen, künstlerischen und raumbezogenen Methoden untersucht, wie Schüler*innen die lokale Baukultur wahrnehmen – und was ihnen daran heute und in Zukunft wichtig ist.

Von Carmen Mörsch (2025 / 2024)

Diskriminierungskritische Perspektiven an der Schnittstelle von Bildung und Kunst

Der Beitrag gibt einen Einblick in die konzeptuellen Rahmungen und methodischen Fundierungen des digitalen Lehr-Lernmaterials diskrit-kubi.net. Die Materialien regen an, hegemoniale Normen zu hinterfragen und in einer situierten Auseinandersetzung die eigene Praxis diskriminierungskritisch zu verändern. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass kunstpädagogische Methoden und Inhalte historisch gewachsene Wertehierarchien reproduzieren und durch die Vermittlung von „Critical Diversity Literacy“ bewusst reflektiert werden müssen. 

Von Joachim Penzel (2025)

Ganzheitliche Kunstpädagogik – Auf der Suche nach einer verbindenden Methodologie innerhalb eines heterogenen Systems

Die Fachdidaktik der Kunstpädagogik ist seit ihrer Entstehung im frühen 20. Jahrhundert gekennzeichnet vom Zustand einer methodischen Pluralität. Diese hat in den letzten beiden Jahrzehnten enorm zugenommen und einen Zustand fachlicher Orientierungslosigkeit bei Studierenden und Lehrenden erzeugt. Der Beitrag skizziert eine übergreifende Methodologie, die ausgehend von grundlegenden didaktischen Funktionen den heterogenen Lehrkonzepten einen gemeinsamen Rahmen bietet.

Von Birgit Mandel (2025)

Methoden der künstlerischen Arbeit und künstlerische Interventionen für die Kulturelle Bildung produktiv machen

Der Beitrag fokussiert sich auf die besonderen Potenziale und die spezifischen Ansätze und Methoden für Kulturelle Bildung, wenn Künstler*innen selbst als Vermittler*innen handeln und ihre künstlerische Arbeit in soziale Kontexte ausweiten. Grundlage hierfür sind u.a. die Erkenntnisse des Zertifikats-Kurses „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“.

Von Christian Kammler (2025)

Ganztägiges Lernen als Treiber einer Kulturellen Schulentwicklung

Durch die Entwicklung der Ganztagsschule rückte die Kulturelle Bildung stärker ins Bewusstsein von Schule. Zentrale Bedarfe des ganztägigen Betriebs konnten durch Kulturelle Bildung gedeckt werden und führten zu einer bundesweiten Entwicklung, durch die die Praxis und die Theorie der Kulturellen Schulentwicklung ab den 2000er Jahren bis heute begünstigt wurde und Kulturelle Bildung als Profil der Kulturschulen sich etablieren konnte.

Von Silke Ballath (2025)

Die Umkehrung des Widerspruchs. Die Doppelrolle Forscherin–Kulturagentin als Resonanzraum künstlerisch-edukativer Prozesse

Ein Unbehagen in der Praxis einer Kulturagentin stellt den Ausgangspunkt für eine qualitativ-empirische Praxisforschung mit der Konstruktivistischen Grounded Theory dar. Entlang der Doppelrolle Forscherin–Kulturagentin wird im Text der Frage nachgegangen: Wie wird Differenz zu einer Möglichkeit, um diesem Unbehagen konstruktiv zu begegnen?

Von Silke Ballath, Annika Niemann (2025)

Etwas verschiebt sich… Beziehungsweisen zwischen Praxis und Theorie künstlerisch-edukativer Interventionen im Kontext Schule

Entlang konkreter Beispiele aus ihren Praxen zwischen Kunstvermittlung, Prozessbegleitung in der kulturellen Schulentwicklung, Hochschullehre und Forschung befragen Annika Niemann und Silke Ballath in einem Dialogformat die Beziehungsweisen zwischen Praxis und Theorie. Drei zentrale Begriffe, die das Gespräch konturieren und durchkreuzen – Beziehungsweisen, Aus-dem-Takt-Bringen und Verschieben – werden in eine Mettrage sowie eine Soundcollage übersetzt.

Von Christiane Plank-Baldauf, Tamara Schmidt (2024)

Inszenierung von Wahrnehmung. Phänomenologische Perspektiven auf den Gegenstandsbezug im zeitgenössischen Musiktheater für jüngstes Publikum

Der Beitrag beleuchtet ein besonderes Feld der Musikvermittlung und des Musiktheaters, das sich in der Praxis durch eine hohe Interdisziplinarität auszeichnet und in der Forschung und Wissenschaft vor allem von ästhetischen Zugriffen geprägt ist. Anhand einiger Beispiele aus der aktuellen, postdramatischen Musiktheater-Praxis für jüngstes Publikum werden Umgangsweisen mit Dingen und Material vorgestellt und ihre Bedeutung für eine vertiefte Wahrnehmung herausgearbeitet.

Von Johanna Kaiser (2024)

Theaterpädagogische und interdisziplinäre Impulse im Austausch zwischen städtischem und ländlichem Raum

Der Beitrag, eine exemplarische Untersuchung im Kontext demografischer Entwicklung, beleuchtet die Projekte Theater der Erfahrungen auf Landpartie und Bühne frei für gutes Älterwerden in Stadt und Land und reflektiert soziale Kulturarbeit als Anstoß zur Entwicklung gemeinschaftlicher Strukturen. Die Idee dabei ist, mit milieuübergreifenden kulturellen Bildungsangeboten Räume der Begegnung und des Aushandelns anzubieten, in denen kulturelle Praktiken nicht als Distinktionsmittel in einer möglichen Hierarchie zwischen Stadt und Land wirken.