Themenfeld:

Teilhabe & Partizipation

Kulturelle Bildung für alle! Ausgrenzung und Teilhabe sind Schlüsselbegriffe in der Debatte um ein gelingendes Leben und bessere Bildungschancen durch Kunst und Kultur. Die Dimensionen sozialer und kultureller Ungleichheit und Überlegungen dazu, was Teilhabegerechtigkeit auszeichnet und wie sich Partizipation und Teilhabechancen in der Kulturellen Bildung verbessern lassen, bestimmen die Reflexionen der Autor*innen in diesem Themenfeld.

82 Beiträge im Themenfeld

Von Siglinde Lang (2018)

Raum im Raum schaffen. Kunst, Ortsspezifität und Teilhabe als Ingredienzen kultureller Entwicklungsprozesse

Ländliche Kunst- und Kulturinitiativen leisten kulturelle Nahversorgung, bieten Raum für experimentelle Impulse und Engagement. Dennoch wird Kunst in ruralen Regionen als `provinziell´ belächelt und abgetan. Der Beitrag widerspricht dieser Haltung und verweist auf jenes Potenzial, das kontext- und lokalspezifische Kulturarbeit auszeichnet: Eine Kultur von allen für alle zu schaffen.

Von Brigitte Schorn, Birgit Wolf (2018)

Chancen für junge Menschen: Kulturelle Bildung zwischen Schule und Verein, Daheim und Welt

Ländliche Räume stehen aktuell im Fokus. Doch: Wie steht es um die Jugendkulturarbeit in ländlichen Regionen? Welche Potenziale bieten ländliche Räume und welche nutzen junge Menschen zwischen Tradition und Erneuerung? Welchen Stellenwert hat die Jugendkulturarbeit in Jugendverbänden und Jugendämtern? Welche Rahmenbedingungen tragen zum Gelingen kultureller (Bildungs)Angebote in ländlichen Räumen bei? Welche Rolle könnte Schule als Lern-, Lebens- und Kulturort zukünftig einnehmen? Dieser Beitrag versucht Antworten auf diese Fragen zu bieten und zeigt anhand von Beispielen Lösungsansätze auf. Gefordert wird zugleich ein vehementes Umdenken seitens der Förderprogrammverantwortlichen und seitens der Jugendkulturarbeit. Denn reale Kriterien sowie vitale Ideen brauchen die ländlichen Räume.

Von Susanne Rehm (2018)

Kulturpädagogik inklusive: Inklusion in kulturellen Kooperationsprojekten – Eine systemische Annäherung

Im Folgenden werden die drei Systeme Schule, Kulturelle Bildung und Kultur zuerst mit Blick auf das Thema Inklusion und im zweiten Schritt hinsichtlich ihrer Kooperationsmöglichkeiten im Feld der Inklusion beleuchtet. Dabei soll vor allem herausgearbeitet werden, wie die Systeme durch ihre Verfasstheit Inklusion (oder Exklusion) bedingen, beeinflussen oder aufheben und ob und wie durch Kooperationen dieser Systeme Inklusion erhöht oder vermindert wird. In diesem Artikel liegt ein Schwerpunkt auf der Inklusion von Kindern und Jugendlichen* mit Behinderung.

Von Maren Ziese (2017)

Visionen und Handlungsfelder für eine diskriminierungskritische Kulturszene. Wie konzipieren wir in Zukunft kulturelle Bildungsprojekte?

Seit das Thema „Flucht und Ankommen" im deutschen Kulturbetrieb virulent geworden ist, sind Fragen der Zugänglichkeit und Teilhabe sowie interkultureller Vielfalt in Programm, Personal und Publikum verstärkt Diskussionsgegenstand. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, durch welche Aspekte und Stellschrauben sich am System etwas ändern kann. Dabei geht es um vier Themenblöcke, die sich nacheinander mit Visionen und der Realität von Diskriminierung, echter Teilhabe, Kommunikation sowie einer Sensibilität in der Veranstaltungsplanung befassen.

Von Elke Köllmann (2017)

Vertrauen, Erfolg und Partizipation – Die Bedeutung von inklusiven Musikgruppen für Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen

Wie viele SchülerInnen nehmen auch Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen die musikalischen Angebote, Band-AG, Orchester oder Schulchor an ihren inklusiven Schulen an. Wie nehmen sie ihre Teilnahme wahr und welchen Einfluss haben die Mitglieder und die Ensembleleitung? Um diese Fragen beantworten zu können, versucht die Studie Gemeinsam zur Musik eine Annäherung an die Sichtweise von Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen, die bereits aktiv Musik machen und von ihren Gruppenerfahrungen berichten können.

Von Alicia de Banffy-Hall, Burkhard Hill (2017)

Community Music: Eine Einführung

Der Beitrag informiert über historische Entwicklungen und die aktuelle Praxis von Community Music. Er verdeutlicht das Potenzial dieser „Musik für alle", welche kulturelle Teilhabe ermöglichen und dabei sowohl die Individuen stärken als auch Gemeinschaften festigen kann. Als soziale Kulturarbeit steht Community Music für ein aktives und selbstbestimmtes Musizieren in Gruppen, wobei die Musik als Ausdruck dieser Gemeinschaft erarbeitet wird und ihren sozialen Kontext spiegelt. Anhand von Praxisbeispielen wird ersichtlich, dass der musikalische und der soziale Prozess in Community Music Projekten gleichwertig nebeneinander stehen und dass durch die Prinzipien von Community Music ein gleichberechtigter Umgang von Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Bildung, unterschiedlichen Geschlechts und Einkommens, ob mit oder ohne Behinderung, ob jung oder alt und von unterschiedlicher musikalischer Bildung möglich ist.

Von Birgit Mandel (2017 / 2016)

Audience Development, Kulturelle Bildung, Kulturentwicklungsplanung, Community Building. Konzepte zur Reduzierung der sozialen Selektivität des öffentlich geförderten Kulturangebots

Das Ziel, eine breite, sozial diverse Bevölkerung in die öffentlich bereitgestellten, institutionellen kulturellen Angebote, v.a. die Theater, Konzerthäuser und Museen zu involvieren, ist bis heute unerreicht. Doch mit welchen Strategien könnte es gelingen, ein diverses Publikum für öffentlich geförderte Kultureinrichtungen zu gewinnen und wie müssen sich Kulturpolitik, Kulturinstitutionen und Kulturmanagement dafür ändern? In diesem Beitrag werden die Forschungsergebnisse der vergangenen zehn Jahre zur Kulturnutzerforschung und über Audience Development Strategien zusammengetragen und kritisch reflektiert.

Von Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss (2017)

Bei sich selbst anfangen... Kulturelle Bildungsarbeit vor dem Hintergrund von Flucht und Migration

Um angesichts einer immer diverser werdenden Gesellschaft weiterhin relevante Kulturarbeit zu leisten und mehr Teilhabe zu ermöglichen, muss bei den Strukturen der Kultureinrichtungen angesetzt werden. Der folgende Artikel plädiert für mehr Vertrauen in die Potenziale kultureller Bildungsprozesse und in die Wirkmacht diversitätssensibler Strukturen, entbindet damit aber keineswegs PolitikerInnen, KulturvermittlerInnen und Kulturschaffende von ihrer Verantwortung.

Von Christoph Scheurle (2017)

Kunst als politische Partizipation – politische Partizipation als Kunst?

Im Text untersucht Christoph Scheurle das Verhältnis von Politik und Kunst und geht anhand konkreter künstlerischer Aktionen der Frage nach, in welcher Form sich die Kunst aktiv in politische Prozesse einzumischen vermag, ohne Gefahr zu laufen einer einseitigen oder gar propagandistischen Verzweckung zu unterliegen.Im Sinne eines partizipativen Verständnisses schlägt er vor, Kunst – sofern sie sich als politisch engagiert zeigt – vor allem als Versuch zu verstehen, sich über den sozialen Raum als gemeinsamen Handlungsraum bewusst zu werden, in dem die unterschiedliche Gestaltungsoptionen jeweils neu zu verhandeln sind.