Themenfeld:

Tanz

In der Spezifik der künstlerischen Ausdrucks- und Kommunikationsformen und der Praxisvielfalt von Angebotsformaten und Bildungsorten wird dieser Bereich vermessen: mit Fachbeiträgen zu den Besonderheiten des sich Bildens in dieser Kunstsparte; mit Differenzierungen zu Zielen und Herausforderungen für unterschiedliche Strukturen, Akteure, Adressat*innen und Lebensalter, zwischen formalem, non-formalem und informellem, rezeptivem oder produktivem Bildungs- und Vermittlungskontext; mit Auseinandersetzungen über aktuelle Ausrichtungen von Konzepten und gesellschaftliche Entwicklungen und Sichtweisen in dieser Sparte „Tanz“.
Vorschläge für weitere Fachartikel richten Sie gerne an: redaktion@kubi-online.de.

42 Beiträge im Themenfeld

Von Dorothea Weise (2015 / 2013)

Das Bildungskonzept der Rhythmik: Musik ist Bewegung ist Musik

Die Unmittelbarkeit, mit der Bewegung auf Musik folgt ist frappierend. Ausgehend von diesem Zusammenhang hat die Rhythmik in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte die Beziehung von Musik und Bewegung thematisiert, differenziert und in künstlerisch-pädagogische Themen gefasst. Ein auf der Bezogenheit von Bewegung und Klang, Musik und Tanz basierendes Bildungskonzept muss die Wirkungskomponenten beider Medien und ihr Zusammenspiel bezogen auf künstlerische und pädagogische Prozesse beachten.

Von Hanne Seitz (2015 / 2013)

In Bewegung. Ereignisfeld für ästhetische Erfahrung

Wo die instrumentelle Praxis auf strategische Wirkung zielt – die moralische darauf, sozial und ethisch richtig zu handeln, die theoretisierende hingegen, objektiv zu beschreiben –, zielt künstlerische Praxis genuin auf ästhetische Erfahrung. Ihr Zeigegestus provoziert eine sinnliche Aufmerksamkeit, wie sie insbesondere durch einen plötzlichen Widerstand oder durch das Zusammentreffen widersprüchlicher Informationen entsteht. Die Künste mögen besonders prädestiniert sein, ästhetische Erfahrung auf den Weg zu bringen, doch diese ist nicht an den Kunstkontext gebunden, kann jederzeit und überall, mitunter durch einen kleinen Einstellungswechsel gelingen.

Von Verena Freytag (2015)

„Über die Köpfe“ – Vom Scheitern eines Tanzprojektes an Schulen. Eine Fallstudie aus Lehrerinnenperspektive

Tanzprojekte, in denen Schulen mit TänzerInnen oder ChoreographInnen kooperieren, bereichern momentan das Schulleben. Für die SchülerInnen ergeben sich hierdurch neue Möglichkeiten ästhetische Praxis kennen zu lernen und ästhetische Erfahrungen zu sammeln. Trotzdem sind entsprechende Kooperationsprojekte nicht nur dadurch, dass sie stattfinden, erfolgreich und schon lange keine Selbstläufer. Unterschiedliche Perspektiven und Ziele der beteiligten AkteurInnen können zu Problemen führen. LehrerInnen haben andere Erwartungen an ein Tanzprojekt als die beteiligten SchülerInnen, ChoreographInnen oder Eltern. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit dieser Schnittstelle und analysiert Gründe des Scheiterns eines Tanzprojekts aus Lehrerinnenperspektive.

Von Claudia Fleischle-Braun (2014)

Transparenz und Qualitätssicherung im tanzpädagogischen Berufsfeld. Welche Professionalisierungschancen liegen in einem EQR- bzw. DQR-Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen?

Dieser Diskussionsbeitrag greift die gegenwärtig geführte Professionalisierungsdebatte zum Berufsbild des Tanzpädagogen und seiner beruflichen Qualifizierung auf. Um zur Qualitätsentwicklung und -sicherung im tanzpädagogischen Handlungsfeld beizutragen und eine größere Transparenz in der tanzpädagogischen Ausbildungslandschaft mit ihrer immensen Vielfalt an Qualifizierungsangeboten zu erreichen, wird zur Orientierung auf das Referenzinstrument des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens verwiesen. Dadurch könnte nicht zuletzt eine größere Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit zwischen den formalen und non-formalen Strukturen der tanzpädagogischen Aus-, Fort- und Weiterbildung erreicht werden.

Von Antje Klinge (2013 / 2012)

Ausbildung im Tanz für Kulturelle Bildung

Ein Auslöser der angestiegenen Nachfrage nach Tanz für Kinder und Jugendliche in schulischen wie außerschulischen Bildungseinrichtungen war vermutlich der Kinofilm „Rhythm is it!“ aus dem Jahr 2004. Der damit aufgekommene Tanzboom betraf die Ausbildungsorte, in denen Tanz und Tanzpädagogik angeboten wurden, unmittelbar. Sie mussten sich sowohl auf die große Nachfrage als auch neue Qualitätsansprüche einstellen.

Von Gabriele Klein (2013 / 2012)

Choreografien des Alltags. Bewegung und Tanz im Kontext Kultureller Bildung

Wir richten unsere Wohnungen ein und stellen damit eine choreografische Ordnung unse­res privaten Raumes her. Wir folgen in öffentlichen Gebäuden, den Bahnhöfen, Flughäfen, Stadien und Behörden dem Flow, der den Architekturen eingeschrieben ist. Wir erleben die choreografischen Ordnungen öffentlicher Räume durch das Verfolgen der Hinweisschilder. Wir orientieren uns im Straßenverkehr an den in der Verkehrsinfrastruktur materialisierten Bewegungskonzepten der Stadt­- und Raumplanung und an den normativen Ordnungen der Verkehrsregeln.

Von Jovana von Beckerath (geb. Foik) (2013 / 2012)

Zehn Jahre Tanzfieber. Eine Zwischenbilanz

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Wir schreiben das Jahr 2002. Ein junges Berliner Filmteam unternimmt den mutigen und gleichzeitig waghalsigen Versuch, ein Pionierprojekt der Berliner Philharmoniker unter der Leitung des bis dahin in Deutschland noch gänzlich unbekannten Choreografen Royston Maldoom dokumentarisch zu begleiten. Es hätte vieles schief gehen können, ist es aber nicht. „Rhythm is it!“ lockte mehr als 600.000 Menschen in die Kinos, bis heute legen die Geschichten von Marie, Martin und Olayinka Zeugnis darüber ab, wie mächtig die Kunst für persönliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse sein kann.

Von Marie Beyeler, Livia Patrizi (2013 / 2012)

Tanz – Schule – Bildung. Überlegungen auf der Erfahrungsgrundlage eines Berliner Tanz-in-Schulen-Projekts

Im Bereich der Kulturellen Bildung nehmen Tanzprojekte eine besondere Stellung ein, da Tanz nicht – wie Musik oder Bildende Kunst – im Fächerkanon des deutschen Schulwesens verankert ist. Im Lehrplan der Fächer Sport und Musik ist Tanz existent, nimmt aber eine Randstellung ein. Tanz in Schulen birgt die Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen verschiedener sozialer und kultureller Herkunft, unabhängig von ihrem Alter oder Geschlecht Tanz als Kunstform näher zu bringen.

Von Linda Müller (2013 / 2012)

Tanz in formalen Bildungseinrichtungen

Die Kunstsparte Tanz zeichnet sich durch ein breites Spektrum unterschiedlicher Vorausset­zungen und individuell gewachsener Strukturen aus. Die vielseitig tanzkünstlerischen Aktivi­täten, die sich in formalen Bildungseinrichtungen bereits etabliert haben, sind aufgrund der jeweiligen lokalen Möglichkeiten entstanden. Diese Individualität bietet eine große Flexibilität in der Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und externen TänzerInnen, Choreo­grafInnen und TanzpädagogInnen. Vielfältige Themen und gesellschaftliche Entwicklungen können aufgegriffen und mit der Kunstsparte Tanz verknüpft werden. In jedem Tanz-­Projekt können Bedürfnisse der beteiligten PartnerInnen erkundet, zusammengefasst und in ein für alle befriedigendes und nachhaltiges Ergebnis geführt werden.