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Tanz

In der Spezifik der künstlerischen Ausdrucks- und Kommunikationsformen und der Praxisvielfalt von Angebotsformaten und Bildungsorten wird dieser Bereich vermessen: mit Fachbeiträgen zu den Besonderheiten des sich Bildens in dieser Kunstsparte; mit Differenzierungen zu Zielen und Herausforderungen für unterschiedliche Strukturen, Akteure, Adressat*innen und Lebensalter, zwischen formalem, non-formalem und informellem, rezeptivem oder produktivem Bildungs- und Vermittlungskontext; mit Auseinandersetzungen über aktuelle Ausrichtungen von Konzepten und gesellschaftliche Entwicklungen und Sichtweisen in dieser Sparte „Tanz“.
Vorschläge für weitere Fachartikel richten Sie gerne an: redaktion@kubi-online.de.

48 Beiträge im Themenfeld

Von Antje Klinge (2017 / 2016)

Kulturelle Schulentwicklung und Sport – eine unmögliche Allianz?!

Als Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen hat die Kultusministerkonferenz in ihren Empfehlungen zur kulturellen Kinder- und Jugendbildung von 2013 Themen wie Ganztag, Kulturorte als Lernorte, Inklusion, Interkulturalität und Partizipation definiert, die stärker im Schulcurriculum verankert werden müssten. Als Querschnittsthema von Schule hebt sie dabei die Kulturelle Bildung besonders hervor. Was sich unter dem Sammelbegriff Kulturelle Bildung verbirgt, welche Herausforderungen und Potentiale für die (kulturelle) Schulentwicklung damit verbunden sind und welchen Beitrag das Fach Sport hier leisten kann, wird im vorliegenden Beitrag diskutiert. Dabei wird die Spezifik des Körper- und Bewegungsfaches auf drei Ebenen herausgearbeitet: als ästhetische Erfahrung, als kreatives Spiel und schließlich als symbolische Darstellung.

Von Ronit Land (2017)

Choreografie einer Diversität. Transkulturelle Methoden aus der Tanzpädagogik

Die Fremde erstreckt sich über Sehnsuchtsbögen, die man sich beim Tanzen in den Zwischenraum zwischen sich und den Anderen wünscht. Das Fremde ist nicht außerhalb unserer Wahrnehmung, sondern ein zentraler Bestandteil von ihr. Es ist der verborgene Schatten in unserem Gesicht, der Raum, der uns weggenommen wird, die Zeit, in der wir unser Mitgefühl verloren haben. Da die eigene Reflexion schmerzhaft sein kann, werden Wut und Angst auf den Anderen projiziert. Der wirkliche Reichtum des Anderen ist aber das menschliche Potential, das die Möglichkeit eröffnet, ein schöpferisches Leben zu erfahren. Diese Möglichkeiten bedeuten, eine Freiheit in Anspruch zu nehmen, die aus elementarer Neugier und alltäglicher wie auch künstlerischer Beweglichkeit entsteht. Die Freiheit, zu entscheiden und zu handeln, entspringt zwar aus den persönlichen Fähigkeiten, wird aber stark eingeschränkt, wenn die politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten nicht vorhanden sind.

Von Brigitte Steinmann (2016)

Rhythmik und Elementare Musikpädagogik – Ein historischer Abriss und eine kurze Betrachtung der heutigen Situation der beiden Fächer

Die historische Entwicklung der Rhythmik und der Elementaren Musikpädagogik als Teilbereiche der Kulturellen Bildung wird mit aufgelisteten Fakten und Hinweisen auf Veröffentlichungen skizziert. Es folgt daraus eine kurze Betrachtung der heutigen Situation der beiden Fächer und der dazugehörigen Studiengänge an deutschen Musikhochschulen.

Von Antje Klinge (2015)

Was heißt hier Vermittlung? Ein-Blick in die tanzkulturelle Bildungspraxis

Dem Künstler, der Künstlerin in Schulen wird eine entscheidende Rolle zugeschrieben. Wie sie vermitteln, was sie genau tun und in welcher Hinsicht ihre Arbeitsweise sich möglicherweise von ausgebildeten PädagogInnen unterscheidet, wird in meiner Untersuchung beobachtet und ausgewertet. Vor dem Hintergrund, dass Künstler und Künstlerinnen selten pädagogisch ausgebildet sind, in der kulturellen Bildungspraxis aber immer pädagogisch wirken, stellt sich die Frage nach ihrer Vermittlungsweise und einer damit zusammenhängenden pädagogischen Wirkung ganz besonders.

Von Verena Freytag (2015)

Zum Glück (im) Tanz

Dass der Kategorie Glück in der ästhetischen Bildung aktuell verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, mag verwundern. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dieser ‚vernachlässigten’ Dimension und beschreibt den Zusammenhang von Tanz und Glückserleben anhand von Beispielen aus einem schulischen Tanzprojekt. Als ein möglicher Erklärungsansatz für das Erleben von Flow, Spaß & Co wird die Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse von Autonomie, Kompetenz und sozialer Einbindung innerhalb ästhetischer Praxis angenommen. Der Schwerpunkt der folgenden Ausführungen liegt auf dem Autonomieerleben (Selbstbestimmtheit) im kreativen Tanz.

Von Hanne Seitz (2015 / 2006)

Performative Praxis und Kunst: Ereignisse im Quadrat. Matrix für Performances an der Schnittstelle zum Tanztheater

Prozess- und gegenwartsgebunden eröffnet die Performance Art einen Ereignisraum, der das Handeln und damit auch den Körper in den Mittelpunkt rückt. Performance ist Arbeit am biographischen wie auch gesellschaftlichen Material. Ihr Anliegen ist es herauszufinden, wie der Körper im Handeln Wirkung und somit Wirklichkeit erzeugt, wie diese wahrgenommen und gerade auch im Kontext eines Gruppengeschehens gedeutet und verändert werden kann. Mit Blick auf die Frage, wie Aktionskünste zu lehren und zu lernen seien und mit der Ausrichtung auf die „Bezugskunst" des Tanztheaters wird das Konzept der „Matrix" als Modell für eine performative Bildungs- und Kunstpraxis entwickelt.

Von Dorothea Weise (2015 / 2013)

Das Bildungskonzept der Rhythmik: Musik ist Bewegung ist Musik

Die Unmittelbarkeit, mit der Bewegung auf Musik folgt ist frappierend. Ausgehend von diesem Zusammenhang hat die Rhythmik in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte die Beziehung von Musik und Bewegung thematisiert, differenziert und in künstlerisch-pädagogische Themen gefasst. Ein auf der Bezogenheit von Bewegung und Klang, Musik und Tanz basierendes Bildungskonzept muss die Wirkungskomponenten beider Medien und ihr Zusammenspiel bezogen auf künstlerische und pädagogische Prozesse beachten.

Von Hanne Seitz (2015 / 2013)

In Bewegung. Ereignisfeld für ästhetische Erfahrung

Wo die instrumentelle Praxis auf strategische Wirkung zielt – die moralische darauf, sozial und ethisch richtig zu handeln, die theoretisierende hingegen, objektiv zu beschreiben –, zielt künstlerische Praxis genuin auf ästhetische Erfahrung. Ihr Zeigegestus provoziert eine sinnliche Aufmerksamkeit, wie sie insbesondere durch einen plötzlichen Widerstand oder durch das Zusammentreffen widersprüchlicher Informationen entsteht. Die Künste mögen besonders prädestiniert sein, ästhetische Erfahrung auf den Weg zu bringen, doch diese ist nicht an den Kunstkontext gebunden, kann jederzeit und überall, mitunter durch einen kleinen Einstellungswechsel gelingen.

Von Verena Freytag (2015)

„Über die Köpfe“ – Vom Scheitern eines Tanzprojektes an Schulen. Eine Fallstudie aus Lehrerinnenperspektive

Tanzprojekte, in denen Schulen mit TänzerInnen oder ChoreographInnen kooperieren, bereichern momentan das Schulleben. Für die SchülerInnen ergeben sich hierdurch neue Möglichkeiten ästhetische Praxis kennen zu lernen und ästhetische Erfahrungen zu sammeln. Trotzdem sind entsprechende Kooperationsprojekte nicht nur dadurch, dass sie stattfinden, erfolgreich und schon lange keine Selbstläufer. Unterschiedliche Perspektiven und Ziele der beteiligten AkteurInnen können zu Problemen führen. LehrerInnen haben andere Erwartungen an ein Tanzprojekt als die beteiligten SchülerInnen, ChoreographInnen oder Eltern. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit dieser Schnittstelle und analysiert Gründe des Scheiterns eines Tanzprojekts aus Lehrerinnenperspektive.

Von Claudia Fleischle-Braun (2014)

Transparenz und Qualitätssicherung im tanzpädagogischen Berufsfeld. Welche Professionalisierungschancen liegen in einem EQR- bzw. DQR-Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen?

Dieser Diskussionsbeitrag greift die gegenwärtig geführte Professionalisierungsdebatte zum Berufsbild des Tanzpädagogen und seiner beruflichen Qualifizierung auf. Um zur Qualitätsentwicklung und -sicherung im tanzpädagogischen Handlungsfeld beizutragen und eine größere Transparenz in der tanzpädagogischen Ausbildungslandschaft mit ihrer immensen Vielfalt an Qualifizierungsangeboten zu erreichen, wird zur Orientierung auf das Referenzinstrument des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens verwiesen. Dadurch könnte nicht zuletzt eine größere Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit zwischen den formalen und non-formalen Strukturen der tanzpädagogischen Aus-, Fort- und Weiterbildung erreicht werden.