Themenfeld:

Interdisziplinäre Perspektiven

Jenseits der kunstspartenspezifischen Reflexionen im Bereich Theater, Musik, Tanz etc. gilt es bei der Vermessung Kultureller Bildung, auch die ästhetischen Praxen und künstlerischen Formate, kulturpädagogischen Angebote, Bildungsorte und Akteure in den Blick zu nehmen, die interdisziplinär ausgerichtet sind, möglicherweise sogar „alle Künste unter einem Dach" vereinen. Fachbeiträge zu den Besonderheiten der Kulturellen Bildungspraxis in diesen Vermittlungskontexten, Differenzierungen nach Zielen und Herausforderungen für unterschiedliche Akteure und Adressat*innen, Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Entwicklungen und aktuelle Ausrichtungen kulturpädagogischer Konzepte finden sich im Themenfeld „Interdisziplinäre Perspektiven".
Vorschläge für weitere Fachartikel richten Sie gerne an: redaktion@kubi-online.de.

59 Beiträge im Themenfeld

Von Miriam Haller (2021)

Heterotopien des Alters? Mediale Räume kultureller Altersbildung in Zeiten von Corona

Anhand von drei Fallbeispielen analysiert die Autorin aus kulturgerontologischer Perspektive im Anschluss an Michel Foucaults Begriff der Heterotopie mediale Räume kultureller Altersbildung in Zeiten von Corona. Welche medialen Brücken und Kanäle wurden in künstlerisch-kulturgeragogischen Projekten gebaut und genutzt, um die Mauern und Gräben zu überwinden, die das Pandemie-bedingte Gebot der physischen Distanz zu älteren Menschen errichtet hat?

Von Livia Patrizi (2021)

1.000 Stunden Kunst pro-Kopf - Impulse für mehr Gerechtigkeit in Kunst und Kultureller Bildung

Wie wird Ungleichheit in der Kultur gerechtfertigt? Um eine neue Vision zu entwickeln, muss das Rechtfertigungsnarrativ des Kulturbetriebs unter die Lupe genommen werden. Ein Versuch, die Ideen des französischen Ökonomen T. Piketty zu übertragen und das Potential der Wechselwirkung von Kunst und Bildung für eine Transformation des Kulturbereichs sichtbar zu machen – gerade angesichts von Corona!

Von Birgit Wolf (2021)

Kulturvermittlung in der DDR zwischen Auftrag und Wirklichkeit

Anhand je einer Einrichtung der Jugendkulturarbeit, der betrieblichen Kulturarbeit und der Ernsten Kunst wird exemplarisch dargelegt, mit welchen Programmen und Formaten die Kulturvermittlung in der DDR versuchte, sich wandelnden gesellschaftspolitischen Verhältnissen und den Bedürfnissen des Publikums im Sinne einer „Kultur für alle" gerecht zu werden. Im Fokus stehen der Zentrale Klub der Jugend – die Scheune – in Dresden, das Kulturhaus Wolfen und das Gewandhaus zu Leipzig.

Von Susanne Bücken (2021 / 2020)

Zur Dringlichkeit einer rassismuskritischen Perspektive für die Kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft

Der Beitrag bietet machtkritische Reflexionen zu Kultur, Sprache und Nation und eine rassismuskritische Diskursanalyse kultureller Bildungsangebote im Kontext von Flucht und Migration. Mit Blick insbesondere auf die Förderanträge zum Bundesprogramm „Kultur macht stark“ wird die Problematik herausgearbeitet, dass sich in der Wissensproduktion der Kulturellen Bildung national, kulturell und ethnisch kodierte Differenzmarkierungen verfestigen und dass es notwendig ist, dominanzkulturelle Machtverhältnisse, Wissensbezüge und Normalitätsvorstellungen zu dekonstruieren.

Von Margit Ostertag (2021)

Personenzentriertes Ausdrucksmalen und Themenzentrierte Interaktion (TZI)

Sowohl das Personenzentrierte Ausdrucksmalen als auch die Themenzentrierte Interaktion (TZI) haben zum Ziel, Menschen in ihren Entwicklungsprozessen zu unterstützen. Der folgende Beitrag untersucht und entwirft Möglichkeiten, die beiden Ansätze in Theorie und Praxis zu verbinden.

Von Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss (2020)

Kulturelle Bildung als Bildung für nachhaltige Entwicklung? Impulse für die Verbindung zweier normativer Ansätze und Praxen

Der Beitrag erläutert den theoretischen Kern der Ansätze von Kultureller Bildung und einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, stellt Praxis auf den Prüfstand und zeigt auf, wie diese Ansätze eine für Transformationsprozesse fruchtbare Verbindung eingehen können.

Von Karola Braun-Wanke, Anke Ebel (2020)

Gute Praxis im Porträt: Analyse und Empfehlungen gelebter Bildungsarbeit an der Schnittstelle Kultureller Bildung und BNE

Nachhaltigkeit in Bildungsprojekten erlebbar zu machen, ist eine Kunst, der sich bundesweit immer mehr Akteur*innen aus allen Bildungsbereichen widmen. Ihre Geschichten geben Einblick in Potenziale, Gelingensbedingungen aber auch Herausforderungen im Zusammenspiel von Kultureller Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Von Ernst Wagner (2020)

Zum spannungsreichen Verhältnis von BNE und Kultureller Bildung. Oder: Wie Bildnarrative unsere Einstellungen formen

BNE und Kulturelle Bildung passen nicht so recht zusammen. Der Artikel zeigt, warum sie sich dennoch unbedingt brauchen und dass es gelingen kann, aus dem Spannungsverhältnis der unterschiedlichen Charakteristika beider Bereiche eine innovative Kulturelle Bildung bzw. eine innovative BNE zu konstituieren.

Von Christine Fuchs (2020)

„Ich mach dich gesund…”: Kulturelle Bildung und Gesundheitsförderung

Vor dem Hintergrund aktueller Projekte der Reihe „gesundmitkunst”, die STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. an 20 Museen durchführt, wird eine Brücke zwischen den Künstlerischen Therapien und der Kulturpädagogik geschlagen. Ein Plädoyer für eine gesundheitsfördernde Kulturarbeit an Kulturinstitutionen.

Von Kathrin Borg-Tiburcy (2020 / 2020)

Schiller revisited – Theoretisch-empirische Fundierungen der ästhetischen Dimension Kultureller Bildung

Ziel des Beitrags ist es, die ästhetische Dimension Kultureller Bildung wieder stärker in den Vordergrund zu rücken und die Denkfigur der realen, aktiven Bestimmbarkeit zu reaktualisieren, die es dem Menschen im ästhetischen Zustand ermöglicht, eine freie Position zu den ihn bestimmenden Verhältnissen einzunehmen.