Stichwort:

Dossier: Klassismus und Kulturelle Bildung

14 Beiträge mit dem Stichwort

Von Antje Winkler (2024)

Klassismus und Kulturelle Bildung im Kapitalismus. Ansichten eines Critical Friends aus postsozialistischer Perspektive

Der Beitrag ist eine Re-Lektüre des Dossiers Klassismus und Kulturelle Bildung. Die Autorin füllt mit ostdeutscher Perspektive und kapitalismuskritischer Kontextualisierung eine Leerstelle des Diskurses. Sie reflektiert: Was bedeutet Klassismus in Ostdeutschland? Was sind die postsozialistischen Potenziale Kultureller Bildung? Warum dominiert nach über 30 Jahren immer noch ein westdeutsches Paradigma und wie könnte dieses paradigmatische Verhältnis zum neuen Aufgabenfeld einer Kulturellen Bildung für alle werden?

Von Tanja Abou (2024)

Wer hat Angst vorm Blockflötenproletariat? Elitensicherung, Klassismus und die (Un-)Begrenztheit des Sagbaren

Am Beispiel der 2010 gescheiterten Bildungsreform in Hamburg übersetzen Text und Comic, wie die strukturelle Undurchlässigkeit des Bildungssystems mit klassistischen Bildern auf vermeintliche klasseninhärente Kulturpraxen reduziert wird. Deutlich wird, wie scheinbar harmloses Vorgehen Klassismus normalisiert und wie notwendige Beteiligungs- bzw. Gegenstrategien aussehen können.

Von Stefanie-Lahya Aukongo, Nadja Damm (2024)

»Es gibt zu wenig Bühnen für meine Leute.« Gespräch mit Lahya Aukongo über die heilende Kraft von Spoken Word und Poetry

Wie lässt sich Klassismus mit Spoken Word und Kreativem Schreiben aufbrechen? Und welche Rolle spielt dabei die intersektionale Verschränkung von Klassismus mit anderen sozialen Ungleichheitsverhältnissen? Nadja Damm, Mitherausgeberin des kubi-online Dossiers zu Klassismus, spricht mit der Autor*in und Künstler*in Lahya Aukongo über befreiende Poesiearbeit und die Intersektion von Klassismus mit anderen Diskriminierungsformen.

Von Stefanie Kiwi Menrath (2023)

Klassismuskritische Kulturelle Bildung vor dem Horizont der Cultural Studies. Warum »Zugang schaffen« keine Lösung, sondern das eigentliche Problem ist

Kulturelle Bildungsprojekte wollen häufig Zugänge schaffen. Aus klassismuskritischer Perspektive ist zu fragen: Zugang wozu? Der Beitrag problematisiert den affirmativen Kulturbegriff Kultureller Bildung als Teil von Klassenungleichheit. Er fordert, die enge Verwobenheit der ökonomischen und der kulturellen Dimension von Klassismus im Bereich der Kulturellen Bildung zu reflektieren und das Kulturverständnis radikal zu erweitern.

Von Judith Müller (2023)

Musikalische Angebote in der Offenen Kinder- und Jugendkulturarbeit klassismussensibel gestalten - Videovortrag mit textlicher Einfassung

Ein Vortrag zu klassistischen Zugangsbarrieren in der Kulturellen Bildung. Am Beispiel der Offenen Kinder- und Jugendarbeit werden Lösungsansätze für Teilhabe und Partizipation aufgezeigt und dazu angeregt, Angebote umzustrukturieren sowie Positionierungen innerhalb des Feldes zu reflektieren.

Von Jan Niggemann (2023)

The State of Culture. Ist Kulturelle Bildung klassistisch? Eine kleine Übung in »negativer Befähigung«

Aus Perspektive der Cultural Studies wird das Konzept Kulturelle Bildung als Widerspruch in sich hinterfragt: Ist Kulturelle Bildung nur eine freundliche Geste, mit der die Unterordnung marginalisierter Gruppen erzwungen wird? Entlang der erkenntnisleitenden Bedeutung von Affekten untersucht der Autor, wie eine klassismuskritische Perspektive in der Kulturellen Bildung einer Pädagogik der Befriedung sozialer Konflikte zuarbeiten kann.

Von Francis Seeck, Yasmina Bellounar (2023 / 2022)

Macht und Klassenbewusstsein in der Kulturellen Bildung. Ein Gespräch

Justine Donner spricht mit den Autor*innen darüber, wie Kulturelle Bildung gestaltet werden sollte, um Öffnungsprozesse wirklich zu fördern, ohne dabei Klassismus ungewollt zu reproduzieren. Welche Ansätze können helfen, mehr Chancengerechtigkeit zu ermöglichen? Wer und was muss sich ändern?

Von Jonas Engelmann (2023)

„A rich man’s world“. Klassismus und (Pop-)Kulturelle Bildung

Klasse als Thema taucht in Popmusik und HipHop in vielerlei Gestalt auf: Ob als Zufluchtsort, sozialrealistische Beschreibung, Utopie- oder Imaginationspraktik oder als ausdrückliche Kritik intersektionaler Diskriminierungsformen. Anhand von zahlreichen Beispielen untersucht und diskutiert Jonas Engelmann diese Topoi als Ausgangsmaterial für Anleitende der (szeneorientierten) Jugendkulturarbeit.

Von Ursula Jenni (2023)

Theaterpädagogik und Klassismus. Möglichkeitsräume für diverse Horizonte schaffen

Mit welchen Parametern können theaterpädagogische Projekte in der Kulturellen Bildung klassistischer Diskriminierung begegnen? Unter Bezugnahme auf die performative Wende im Verständnis von Rezeption und aus einer praxeologischen Perspektive werden Strategien für eine klassismus-sensible theaterpädagogische Projektentwicklung vorgestellt.