Kulturelle Teilhabe ein Leben lang – Das Praxis- und Forschungsfeld der Kulturellen Bildung im Alter

Deutungen Kultureller Vielfalt
© Stephan Eichler

Angebote der Kulturellen Bildung für ältere Menschen müssten angesichts des demografischen Wandels und der Heterogenität der Zielgruppe mindestens genauso vielfältig  sein wie im Bereich der kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Umso mehr erstaunt es, dass sich die kulturelle Erwachsenenbildung nur allmählich mit den Bildungsinteressen und -barrieren älterer Menschen auseinandersetzt. Vieles gilt es noch genauer didaktisch und methodisch, adressatengerecht und alterssensibel zu reflektieren und differenziert zu beschreiben.

Das Recht auf kulturelle Teilhabe gilt ein Leben lang. Gemeinsam mit „kubia - Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur" möchten wir den Fachdiskurs über „Kulturelle Bildung und Alter(n)“ intensivieren und dazu motivieren, sich an dem Fachdiskurs über „Kulturelle Bildung und Alter(n)“ zu beteiligen. 22 Artikel zum Thema sind bereits veröffentlicht, weitere sollen folgen.

Fachkräfte der Kulturellen Bildung, Wissenschaftler*innen, Studierende und Künstler*innen sind herzlich eingeladen, sich in diesen Diskurs einzumischen. Teilen Sie Ihre Expertise auf www.kubi-online.de und stellen Sie uns einen Fachbeitrag mit Ihrem Theorie-, Praxis- und Forschungswissen über Kulturelle Bildung im Alter zur Veröffentlichung zur Verfügung. Herzlichen Dank!

2024 sind im kubi-online Themenfeld „Kulturelle Bildung und Alter(n)" neu erschienen:

  • Johanna Kaiser (2024): Theaterpädagogische und interdisziplinäre Impulse im Austausch zwischen städtischem und ländlichem Raum
    Der Beitrag, eine exemplarische Untersuchung im Kontext demografischer Entwicklungen, beleuchtet die Projekte Theater der Erfahrungen auf Landpartie und Bühne frei für gutes Älterwerden in Stadt und Land und reflektiert soziale Kulturarbeit als Anstoß zur Entwicklung gemeinschaftlicher Strukturen. Die Idee dabei ist, mit milieuübergreifenden kulturellen Bildungsangeboten Räume der Begegnung und des Aushandelns anzubieten, in denen kulturelle Praktiken nicht als Distinktionsmittel in einer möglichen Hierarchie zwischen Stadt und Land wirken.
     
  • Miriam Haller (2024/2023): Resonante Transformationen. Kulturelle Bildung im Alter
    Kulturelle Bildungsangebote bilden Resonanzräume, in denen das leibliche Erleben des Alter(n)s, die Ambivalenzen des Alter(n)s und die Emotionen angesichts von Veränderungsanforderungen, die das Alter mit sich bringt, einen ästhetischen Ausdruck finden. Der Beitrag erweitert die aktuelle Debatte über Transformation und Kulturelle Bildung und zielt darauf ab, den Theoriehorizont der Kulturgeragogik für die Theorie transformatorischer Bildung zu öffnen.

Autor*in werden und der kulturellen Teilhabe im Alter mehr Gewicht geben!

2007 konstatierte die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, dass gerade in der Kulturellen Bildung bei Angeboten für Ältere ein großer Nachholbedarf bestehe. Vielfältige Aspekte, um der kulturellen Teilhabe im Alter mehr Gewicht zu geben, gilt es in weiteren Beiträgen zu vertiefen.

Relevante Fragestellungen sind u.a.:

Wie haben Kultur- und Bildungspolitik, Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Akteure Kultureller Bildung auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und die kulturellen Bedürfnisse älterer Menschen reagiert? Welche Teilhabe- und Bildungsformate wurden entwickelt und wie differenzieren sie sich hinsichtlich der hohen Heterogenität einer heute 30 Jahre und mehr währenden Altersphase aus? Wie wird Alter und Altern – als gesellschaftliche, kulturelle Frage – reflektiert, welche Altersbilder prägen Theorie- und Praxiskonzepte Kultureller Bildung? Welche Forschungen geben Auskunft über die Verschiedenheit und Besonderheiten von Interessen, Bedürfnissen und Motiven älterer Menschen? Welche konzeptionellen Spezifika der unterschiedlichen Kulturorte und künstlerischen Sparten lassen sich in den Bildungsprojekten für Ältere identifizieren? Wie werden die besonderen Bedingungen des Lebensumfeldes und des Lernens im Alter von der Kulturgeragogik didaktisch und methodisch aufgegriffen? Welche Formate eröffnen beispielgebende Settings für ein Miteinander und den Dialog der Generationen? Wer macht was an Aus-, Fort- und Weiterbildung im Feld der Kunst- und Kulturgeragogik, um Kulturelle Bildungsangebote im Alter adressatenspezifisch weiterzuentwickeln? Wie reflektieren die Fachverbände Kultureller Bildung ihre Verantwortung und Qualität in der Kultur- und Bildungsarbeit mit, für und von älteren Menschen?

Kontakt:

Bei Interesse und für alle weiteren Informationen wenden Sie sich bitte an:

Redaktion der Wissensplattform Kulturelle Bildung Online