Kultur.Macht.Bildung

Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung

Veröffentlichung von Tagungsbeiträgen und kubi-online Fachartikeln zum Diskursthema Kultur.Macht.Bildung der 6. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung

Einführung: Prof. Dr. Cornelie Dietrich, Universität Lüneburg

Wert und Wirksamkeit kulturell-ästhetischer Tätigkeiten scheint für Bildungsprozesse unumstritten, wenngleich beides nicht ohne weiteres empirisch nachzuweisen ist. Damit umgibt kulturell-ästhetische Bildung aber auch oft ein Nimbus „fataler Harmlosigkeit“ (Meyer-Drawe), da unberücksichtigt bleibt, dass Kulturelle Bildung in einem besonders wertebezogenen Kontext – mit unterschiedlichen Kulturverständnissen und Bildungsintentionen – stattfindet. Sie ist daher potenziell anfällig dafür, implizite Machtverhältnisse zu (re-)produzieren. Eine Machtanalytik Kultureller Bildung kann dafür sensibilisieren, implizite Macht wahrzunehmen und ihre Reproduktion zu überwinden.

So wird bei Diskussionen um Qualität in der Kulturellen Bildung bspw. selten mitdiskutiert, wer mit welcher Legitimation und mit welchen Mitteln spricht und entscheidet, was im jeweiligen Kontext unter Qualität zu verstehen ist und welche Folgen das für die Finanzierung, die Organisation und die Anerkennung unterschiedlicher Projekte hat. Zudem ist in jedes pädagogische Verhältnis, also auch das der ästhetischen Bildungsprozesse, ein Machtverhältnis eingeschrieben, mit dem in verschiedenen Praxisfeldern und Institutionen sehr unterschiedlich umgegangen wird – andererseits sprechen wir auch von der Ermächtigung (Empowerment) zur kulturellen Teilhabe durch ästhetisch-kulturelle Bildung. Und nicht zuletzt gehört zu vielen ästhetischen Erfahrungen auch ein Moment des Übermächtigt-Werdens durch Klänge, Bilder, Inszenierungen, Rhythmen.

Macht kann und soll also in vielerlei Hinsicht thematisiert werden. Der Gewinn der vielfältigen Thematisierungsformen kann dann gerade darin liegen, zu sehen und zu diskutieren, ob und wie die unterschiedlichen Machtfigurationen miteinander zu vermitteln sind. Es werden daher in diesem Schwerpunkt solche Beiträge versammelt, die sich in theoretischer, empirischer oder historischer Weise mit der Frage befassen, wie (und aus welchen Gründen) Machtverhältnisse in Kontexte Kultureller Bildung eingeschrieben sind, erkennbar oder wirksam werden. Dabei kann Macht sowohl in ihren restriktiven Funktionen, als auch als produktives Moment thematisiert werden.

1. Bildungstheoretische Fragestellungen

2. Pädagogische (A)Symmetrien in institutionellen Kontexten

3. Ermächtigung und Entmächtigung

 

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