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Theorie- und Begriffsentwicklungen

157 Beiträge im Themenfeld

Von Susanne Naumann (2025)

Sprechen über Diversität: Ein Beitrag zum ideologiekritischen Umgang mit Diversity-Strategien in ästhetisch bildenden Institutionen

Ästhetisch bildende Institutionen stehen vor der Herausforderung, aus einer unendlichen Vielfalt kultureller Ausdrucksweisen und Artefakte Lehrangebote auszuwählen und diese strukturell zu verorten. Um gerechte Strukturen und Zugang zu Bildungsangeboten im demokratischen Diskurs zu verwirklichen, die nicht das Gegenteil provozieren, müssen Aushandlungsprozesse ermöglicht werden, die die institutionellen Intentionen und Strategien ideologiekritisch und machtsensibel in den Blick nehmen. Der folgende Beitrag bietet analytische Ansätze und eine didaktische Betrachtung institutioneller Aushandlungsprozesse, die klären müssen: wer soll was warum und mit welchen Ressourcen lehren und lernen?

Von Peter Hammerschmidt, Gerd Stecklina, Caroline Steindorff-Classen (2025 / 2024)

Kulturelle Bildung und Soziale Arbeit

Soziale Arbeit und Kulturelle Bildung, so mag es erscheinen, gehören unterschiedlichen Welten an. Gleichwohl zeigen sich bei näherer Betrachtung sowohl in den jeweiligen Praxen als auch in deren Theorien zahlreiche Berührungspunkte. Diese in ihrer grundlegenden Bedeutung aufzuzeigen, ist Anliegen dieses Beitrags.

Von Ralf Kuckhermann (2025 / 2015)

Ästhetische Praxis in der Sozialen Arbeit

Ästhetische Praxis erweitert das klassische Methodenspektrum der Sozialen Arbeit. In einer theoretischen Auseinandersetzung beleuchtet der Beitrag die Grundzüge einer ästhetischen Praxis in der Sozialen Arbeit: Als Prozess, als System von Handlungen und als Arbeitskonzept mit den Hauptfunktionen der Diagnostik, der Bildung und der gesellschaftlichen Partizipation. Zudem wird abschließend auf die Bedeutung des Nicht-Ästhetischen in der ästhetischen Praxis und die Frage nach der Kunst professionellen Handelns eingegangen.

Von Viktoria Flasche (2025)

Verwicklung. Methoden Kultureller Bildung im Kommentar

Kulturelle Bildungsforschung ist stets auch Selbstbefragung – dieser Text reflektiert, wie sich methodisches Arbeiten im Spannungsfeld ästhetischer Praxis und wissenschaftlicher Reflexivität bewegt. Ausgehend von Spivaks Diktum „We are implicated in what we study“ werden sechs Verwicklungen beschrieben und im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Praxis, ästhetischer Sensibilität und wissenschaftlicher Systematik diskutiert. Daraus abgeleitet wird die Anforderung, relationales Denken und situiertes Forschen als Prämissen für kulturelle Bildungsforschung anzuerkennen.

Von Luise Fischer (2025)

Über Tanz und Forschung in der Kulturellen Bildung als bewegende Begegnung. Eine Erkundung von Prozess und Erfahrung im posthumanen Paradigma

Dieser Aufsatz verbindet das posthumane/neu-materialistische Paradigma mit der Forschung zur Kulturellen Bildung und nutzt Tanz als Metapher für relationales Werden/Veränderung. Er betont den künstlerisch-kreativen Charakter als zentrale Wissensquelle und zeigt, wie prozessorientierte Forschung ästhetische und verkörperte Erfahrungen ins Zentrum stellt und das „Wie“ des Forschens neu denkt.

Von Tom Braun, Jule Korte, Lisa Unterberg (2025)

Was macht’s? Methodenfiktion oder das Nachdenken über das Unbehagen an der Methode

Methoden gelten oft als neutrale Werkzeuge zur Erkenntnisgewinnung – doch sie formen Wirklichkeit mit. Der Artikel lädt dazu ein, methodisches Handeln in Forschung, Bildung und Kunst neu zu denken: als situiert, machtvoll und gestaltbar. Eine Einladung zur kritischen Reflexion und zum Perspektivwechsel.

Von Rainer Treptow (2025 / 1988)

Kulturelles Mandat. Soziale Kulturarbeit und kulturelle Sozialarbeit

Reflektiert werden Reichweiten und Grenzen der beiden Handlungsfelder, die sich mit den ästhetischen Werkbezügen des Kunst- und Kultursektors einerseits und den Lebenslagenbezügen sozialer Unterstützung des Sozialsektors andererseits befassen. Zwischen beiden lassen sich Verbindungen erkennen, die mit dem Begriff des Kulturellen Mandats markiert sind. Er dient dazu, die Anwaltschaft Sozialer Arbeit für den Eigensinn kultureller Ausdrucksformen von Adressaten hervorzuheben und die kluge Nutzung der Anregungspotentiale künstlerischer Gestaltung einzufordern.

Von Axel Petri-Preis, Johannes Voit (2025 / 2023)

Musikvermittlung – Definitionen und Begriffe

Musikvermittlung ist seit Ende des 20. Jahrhunderts als Bezeichnung für ein vielfältiges Praxis-, Forschungs- und Berufsfeld weithin etabliert. Der Text diskutiert historische Vorläufer, zentrale Begriffe und Definitionen, institutionelle Entwicklungen sowie berufsbezogene Perspektiven und reflektiert die damit verbundenen Herausforderungen. Begründungsdiskurse wie Audience Development, kulturelle Teilhabe oder ästhetische Bildung werden thematisiert, und Musikvermittlung wird als hybride Praxis erkennbar, die das Potential birgt, Strukturen und Haltungen von Kulturinstitutionen zu verändern.