Themenfeld:

Interdisziplinäre Perspektiven

Jenseits der kunstspartenspezifischen Reflexionen im Bereich Theater, Musik, Tanz etc. gilt es bei der Vermessung Kultureller Bildung, auch die ästhetischen Praxen und künstlerischen Formate, kulturpädagogischen Angebote, Bildungsorte und Akteure in den Blick zu nehmen, die interdisziplinär ausgerichtet sind, möglicherweise sogar „alle Künste unter einem Dach" vereinen. Fachbeiträge zu den Besonderheiten der Kulturellen Bildungspraxis in diesen Vermittlungskontexten, Differenzierungen nach Zielen und Herausforderungen für unterschiedliche Akteure und Adressat*innen, Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Entwicklungen und aktuelle Ausrichtungen kulturpädagogischer Konzepte finden sich im Themenfeld „Interdisziplinäre Perspektiven".
Vorschläge für weitere Fachartikel richten Sie gerne an: redaktion@kubi-online.de.

73 Beiträge im Themenfeld

Von Mechthild Eickhoff (2024)

Spielerisches Krisenmanagement? Soziokultur als künstlerische und gesellschaftliche Kraft

Zwischen Kunst und Gesellschaft zu agieren, ist eine eigene Kunst: Die Soziokultur beherrscht diese und ist deshalb prädestiniert, produktiv mit Transformationen umzugehen. Der Beitrag umkreist die Bedeutung und Herausforderungen beteiligungsorientierter Kulturarbeit inmitten großer gesellschaftlicher Spannungen. Wie kann soziokulturelle Arbeit unter großem Druck von Veränderungen Räume für die Gestaltung und neue Entwicklungen offenhalten?

Von Nina Kolleck, Berfîn Yildirim (2024)

Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen: Entwicklung eines theoretischen Rahmens

Was sind Herausforderungen und Potenziale Kultureller Bildung in ländlichen Räumen? Der vorliegende theoretische Rahmen bündelt die Erkenntnisse der im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie geförderten 21 Einzelprojekte und zeigt auf, wie vielfältig die Verständnisse und Möglichkeiten Kultureller Bildung in ländlichen Regionen sind.

Von Ronny Patz, Felica Selz, Berfîn Yildirim, Nina Kolleck (2024)

Kultur, Bildung und ländliche Räume: Ihr Wechselspiel aus einer globalen Meta-Perspektive

Was können wir über Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen durch einen neuen, globaleren Blick und eine konzeptionelle Meta-Perspektive lernen? Mithilfe eines Reviews nationaler und internationaler Forschungsliteratur und vielfältigen Beispielen von allen Kontinenten gibt dieser Beitrag Antworten auf diese Frage und regt zu kritischer Reflexion aktueller Forschung und Praxis an.

Von Sarah-Lisa Beier (2024)

Üben und Musizieren mit ADHS im Erwachsenenalter – Herausforderungen, Chancen und Perspektiven

Ausgehend von interdisziplinären Erkenntnissen aus Medizin und Psychologie werden Wege aufgezeigt, die das pädagogische Knowhow für den Instrumentalunterricht und für das eigenverantwortliche Üben mit ADHS bereichern können. Der Beitrag richtet sich gleichermaßen an Hochschul- und Musikschullehrende sowie an Studierende der Instrumentalpädagogik.

Von Werner Thole, Kerstin Hübner (2024 / 2022)

Kultur, Soziale Arbeit und Kulturelle Bildung

Der Beitrag erörtert nach historischen Vergewisserungen die Wechselbeziehungen und die Zusammenarbeit zwischen der Kulturellen Bildung und der Sozialen Arbeit. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen wird davon ausgegangen, dass eine konturenscharfe Trennung zwischen dem Kulturellen und dem Sozialen nicht mehr durchgängig möglich ist.

Von Iris Wolf, Jörg Meier (2024)

In Kommunikationsräumen Erfindergeist wecken!

Die Initiative Selfiegrafen leistet seit 2015 soziokulturelle Bildungsarbeit. Sie entwickelt Konzepte der politischen und Kulturellen Bildung und führt Projekte durch. Kommunikationsräume sind für sie Kernelemente einer funktionierenden Kulturellen Bildungspraxis. Dieser Beitrag reflektiert, in welcher Weise Digitalität in der Kulturellen Bildung diesem Kommunikationsraum gerecht werden kann und in welcher Weise dieser Raum womöglich erweitert werden kann.

Von Julia Nierstheimer (2024)

Concept In Progress: (Post-)Digitale Transformationsprozesse in Jugendkunstschulen

Der Beitrag reflektiert Transformationsdimensionen für Jugendkunstschulen auf den drei Ebenen Programm/Angebot, Betrieb und Kommunikation. Er verdeutlicht diese anhand zahlreicher Beispiele mit Blick auf Konzeption und Methodik, Inhalt und Ästhetik sowie neue spartenspezifische oder -übergreifende Angebotsbereiche. Je nach Setting werden digitale Medien als Werkzeuge der kulturpädagogischen Praxis eingesetzt, Schnittstellen zur Medienpädagogik in reflexiven ästhetischen (Medien-)Räumen aufgemacht oder programmatische Innovationen und neue Angebote entwickelt.

Von Sofie Olbers (2024)

Everything is connected - Wissen verbinden durch transnationales Lesen lernen

Ein machtkritischer Umgang mit Wissen, postkoloniale Ansätze und transnationales Lernen sind Anforderungen an gesellschaftliche Akteur*innen und Bildungsarbeit - und sollten in Kulturelle Bildung und digitale Vermittlungsformate Eingang finden. Diskutiert wird dies am Beispiel eines Austauschprojekts junger Künstler*innen aus Windhoek und Hamburg, die sich digital vernetzt und ausgehend von ihrem kolonialen Erbe darüber austauschen, was sie heute verbindet.

Von Luise Fischer (2024)

Begegnung von Posthumanismus und Wissenstransfer. Ein Gedankenexperiment durch Improvisationstanz

Prozesse der Begegnung kreativ in Beziehung gesetzt: Eine Begegnung im improvisierten brasilianischen Zouk-Tanz, im Wissensdialog bzw. Wissenstransfer und im Denken, inspiriert vom Posthumanismus. Die Autorin argumentiert für eine Offenheit und einen posthumanen Dialog als Zugang zu neuen Perspektiven für den Wissensdialog in der kulturellen Bildung(sforschung).

Von Julia Effinger, Birgit Mandel, Magdalena Nizioł (2024)

Dom kultury – Maison de la Culture – Kulturhaus und Soziokultur

Initiiert von der Arbeiter*innen- und Volksbildungsbewegung entstanden im 19. Jahrhundert die Kulturhäuser in Europa. Der Beitrag lenkt den Blick nach Frankreich, Polen und Deutschland, stellt die spezifische Geschichte sowie das Wirken bis in die Gegenwart vor: Was sind Gemeinsamkeiten, was sind wesentliche Unterschiede in der kulturpolitischen Steuerung, Organisation, Finanzierung sowie den kulturellen Programmen zwischen den drei Ländern? Welchen Stellenwert haben sie jeweils für ländliche Regionen?