Stichwort:

Neoliberale Bildungspolitik

4 Beiträge mit dem Stichwort

Von Max Fuchs (2016)

„Wissen, was wirkt“ - Anmerkungen zur evidenzbasierten Bildungspolitik im Bereich der kulturellen Bildung

Skizziert werden die Genese einer evidenzbasierten Bildungspolitik und die Folgen einer evidenzbasierten Erziehungswissenschaft. Gerade angesichts einer zunehmenden Verwissenschaftlichung der Kulturpädagogik in ihren einzelnen Sparten scheint es nötig zu sein, diese Entwicklung aufzugreifen und sich mit der Relevanz einer zunehmend auf Evidenz ausgerichteten Bildungspolitik und -forschung für die Kulturpädagogik kritisch auseinanderzusetzen. Der Autor vertritt, dass die geringe Sensibilität einer evidenzbasierten Pädagogik gegenüber der Praxis professionellen Handelns den Verdacht nahelegt, dass die politischen Interessen, die der Evidenzbewegung zugrunde liegen, stärker sind als ihr wissenschaftliches Credo.

Von Benedikt Sturzenhecker (2014)

„Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ – Kritik des Bundesprogramms unter sozialräumlicher und zivilgesellschaftlicher Perspektive

Der Bezug der Kulturellen Bildung auf das Thema Sozialraum dürfte stark befördert worden seien durch das BundesprogrammKultur macht stark. Bündnisse für Bildung“. Aber auch die Auseinandersetzung mit sozialräumlichen Konzepten in der Sozialen Arbeit bzw. der Kinder- und Jugendhilfe und die Veränderung zur Ganztagsschule, verbunden mit der Forderung zur Kooperation in Bildungslandschaften, haben die verstärkte Auseinandersetzung mit sozialräumlich-ästhetischen (Selbst-)Bildungsmöglichkeiten und  Sozialraumkonzepten beeinflusst. Vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Bundesprogramm des BMBF ist es Ziel dieses Textes, eine kritische sozialräumliche Konzeptorientierung anzuregen, die die Organisationen und Projekte Kultureller Bildung auffordert und unterstützt, sich stärker auf die sozialräumliche ästhetische Selbstbildung der Kinder und Jugendlichen einzulassen. 

Von Helle Becker (2014 / 2013)

Kulturelle Bildung nach Plan, oder: Die dunkle Seite des Hypes

Eine Problembeschreibung der Situation Kultureller Bildung, genauer: der Politik für Kulturelle Bildung, vorzunehmen, ist eine undankbare Aufgabe. Denn wenn es für irgendeinen Bereich gut läuft, dann doch wohl für die Kulturelle Bildung. Nur: Viele politische Begründungen liegen verdammt nah an der Vorstellung von Kunst und Kultur als Kitt bildungspolitischer Fehlentwicklungen und Mängel. Kulturelle Bildung wird zu einem Trostversprechen, das sie weder einlösen kann noch sollte.

Von Max Fuchs (2014)

Kulturelle Bildung als neoliberale Formung des Subjekts? Eine Nachfrage

Kulturelle Bildung hat Konjunktur, aber um welchen Preis: als „neoliberale Formung des Subjekts?“ und mit Wirkungserwartungen, die die kulturelle Bildungsarbeit entweder überfordern oder in Kollision geraten zu bisherigen, eher humanistisch konnotierten Zielen? Max Fuchs hinterfragt gesellschaftliche Entwicklungstendenzen und die Motivation der „neuen Freunde“, die die Kulturelle Bildung in den letzten Jahren gewonnen hat. Auch wenn diese Entwicklungen nicht bedeuten, dass man nunmehr kulturelle und ästhetische Bildung als trojanisches Pferd neoliberaler Vereinnahmungstendenzen zu verstehen hat, so stellen sie für Fuchs doch eine Herausforderung für erneute Denkanstrengungen dar, bei denen dekonstruktivistische und poststrukturalistische Warnsignale ernst genommen werden sollten.