Stichwort:

Kulturgeragogik

13 Beiträge mit dem Stichwort

Von Miriam Haller (2024 / 2023)

Resonante Transformationen. Kulturelle Bildung im Alter

Kulturelle Bildungsangebote bilden Resonanzräume, in denen das leibliche Erleben des Alter(n)s, die Ambivalenzen des Alter(n)s und die Emotionen angesichts von Veränderungsanforderungen, die das Alter mit sich bringt, einen ästhetischen Ausdruck finden. Der Beitrag erweitert die aktuelle Debatte über Transformation und Kulturelle Bildung und zielt darauf ab, den Theoriehorizont der Kulturgeragogik für die Theorie transformatorischer Bildung zu öffnen.

Von Miriam Haller (2021)

Heterotopien des Alters? Mediale Räume kultureller Altersbildung in Zeiten von Corona

Anhand von drei Fallbeispielen analysiert die Autorin aus kulturgerontologischer Perspektive im Anschluss an Michel Foucaults Begriff der Heterotopie mediale Räume kultureller Altersbildung in Zeiten von Corona. Welche medialen Brücken und Kanäle wurden in künstlerisch-kulturgeragogischen Projekten gebaut und genutzt, um die Mauern und Gräben zu überwinden, die das Pandemie-bedingte Gebot der physischen Distanz zu älteren Menschen errichtet hat?

Von Nina Lauterbach-Dannenberg (2019)

Kulturelle Teilhabe Älterer in ländlichen Räumen – Ermöglichungsstrukturen schaffen durch Innovation, Vernetzung, Partizipation und Eigensinn

Für ältere Menschen im ländlichen Räumen entstehen neue Erfordernisse, die kulturelle Teilhabe zu stärken. Innovative Strategien im Bildungs- und Kulturbereich gilt es zu entwickeln, um für die Zielgruppe der Älteren attraktiv zu bleiben und sie zur Mitgestaltung zu befähigen. Welchen Wert innovative, vernetzte und eigensinnige Projekte – vor allem Projekte mit einer partizipativen Grundhaltung – haben, da durch sie „Ermöglichungsstrukturen“ in ländlichen Räumen geschaffen werden können, zeigen viele Beispiele guter Praxis.

Von Heiner Gembris (2017 / 2016)

Späte Blüte: Musikalische Begabung und Alter

Nach einem Blick auf die aktuelle Forschungslage werden die Bedeutung relevanter Grundannahmen der Lifespan-Psychologie für die Begabungspsychologie dargestellt und eine Arbeitsdefinition der Begriffe Musikalität, Begabung und Talent vorgelegt. Obwohl einige Argumente dafür sprechen, dass die musikalische Begabung im Laufe des Lebens insgesamt relativ stabil bleibt (Niveaustabilität), ist anzunehmen, dass die Strukturstabilität aufgrund von Veränderungen in unterschiedlichen Teilkomponenten musikalischer Begabung eher einem Wandel unterliegen kann. In Korrespondenz zur Intelligenzentwicklung wird das Modell der fluiden und kristallinen musikalischen Begabung erläutert. Das vorgeschlagene Konzept der „musikalischen Reservekapazität“ soll die Möglichkeiten zur musikalischen Entwicklung insbesondere im höheren Erwachsenenalter begründen und einen theoretischen Rahmen für entsprechende empirische Forschung liefern.

Von Kim de Groote (2016)

Entfalten statt liften! Bedürfnisse von Älteren in kulturellen Bildungsangeboten

Von vielen Kulturanbietern wurde der demografische Wandel bereits zum Anlass genommen, sich der neuen, wachsenden Zielgruppe der Älteren zuzuwenden. Mit der Studie „Entfalten statt liften! Eine qualitative Untersuchung zu den Bedürfnissen von Senioren in kulturellen Bildungsangeboten“ (de Groote 2013), die zusammenfassend im Artikel vorgestellt wird, wurden Forschungsergebnisse vorgelegt, wie kulturelle Bildungsangebote für Ältere gestaltet werden sollten, um den Bildungsbedürfnissen Älterer und den Veränderungen des Lernens im Alter gerecht zu werden. In der Studie wurden Experteninterviews mit Teilnehmenden zwischen 60 und 85 Jahren sowie mit DozentInnen kultureller Bildungsangebote für Ältere geführt. Die Interviews lieferten Erkenntnisse zu den Bedürfnissen Älterer vom Weg zur Teilnahme an einem kulturellen Bildungsangebot bis hin zur Bedeutung der im Lehr-/Lernprozess entstandenen künstlerischen Produkte, wie Theaterstücke oder ein Chorrepertoire.

Von Magdalena Skorupa (2015)

Die große Spielwut im Herbst des Lebens – Zusammenfassung der Bestandsaufnahme zum Seniorentheater in Nordrhein-Westfalen

Die Bestandsaufnahme der Seniorentheater in NRW macht deutlich, wie vielfältig die Seniorentheaterszene in NRW ist. Über 900 ältere Menschen spielen in ganz unterschiedlichen Konstellationen Amateurtheater und bereichern damit das kulturelle Leben.

Von Esther Gajek (2014 / 2013)

Seniorenprogramme an Museen: Zur Konstruktion von Alter und der Herausforderung, ein überholtes Altersbild zu überwinden

Alt wird man gemacht – das zeigen museale Seniorenprogramme, die im Zuge des demographischen Wandels entstanden. Viele dieser regelmäßigen Vermittlungsangebote konstruieren durch Ansprache der Gruppe, Inhalte und Methoden ein überholtes Altersbild. Diesem steht eine Generation von neuen Alten gegenüber, die sich nicht mit Frontalführungen und Kaffeeklatsch zufrieden gibt, sondern Interaktion, Partizipation und Führungen auf Augenhöhe fordert. Hier gilt es, zwischen Fremdbild und Selbstbild zu vermitteln und neue Formate zu finden – zum Nutzen der Zielgruppe und für die Museen selbst.

Von Thomas Röbke (2014)

Bürgerschaftliches Engagement Älterer für die Kultur – Vielfalt der Formen und Anforderungen

1999 überraschte Wim Wenders mit „Buena Vista Social Club“. Einige ältere Herren und Damen spielen entspannt eine unwiderstehlich sehnsuchtsvolle Musik. Kein Traum von Jugend, von Fortschritt, vom dauernden Überschreiten der Grenzen, aber eben auch keine Verzweiflung, die sich deshalb breit machen müsste, sondern ein Lebensgefühl, das die bescheidenen Möglichkeiten im Hier und Jetzt auskostet. Etwa zehn Jahre später reüssierte der Film „Young at Heart“ über einen Seniorenchor in Massachusetts mit Songs der jüngeren Generationen, die authentisch und doch mit Augenzwinkern von 80-, ja 90-Jährigen unter Begeisterungsstürmen auf der Bühne zelebriert werden. Ein Genre scheint sich zu entwickeln. Seniorinnen und Senioren als Kulturbotschafter, die es nochmal wissen wollen, sich bürgerschaftlich im Kulturbereich engagieren und ihre Lebenskrisen durch Kunst überwinden.

Von Theo Hartogh, Hans Hermann Wickel (2014)

Musikalische Bildung im Alter

In Zukunft ist mit deutlich mehr Bildungsteilnehmern aus der älteren Generation zu rechnen, sodass eine neue Zielgruppe für anspruchsvolle Bildungsangebote entsteht. Die Ergebnisse musikbiografischer Studien zeigen, dass die nachberufliche und nachfamiliäre Lebensphase viel Freiraum für Aktivitäten, wie den Wieder- und Neueinstieg in das Spielen eines Instruments oder die Mitwirkung in einem Musikensemble (Orchester, Kammermusikensembles, Bands, Chöre), bietet. Zudem kann das aktive Musizieren die Lebensqualität im höheren Alter verbessern und in der nachberuflichen Phase entscheidend zur Stabilisierung der Identität beitragen.