Zukunft Kultureller Bildung in Zeiten der Transformation

Fernlicht © ba Wolfenbüttel
© ba Wolfenbüttel

Die aktuellen Krisen verstärken Transformationsprozesse, die immer komplexer und komplizierter werden und zugleich Ungewissheiten und Unsicherheiten in sich bergen. Bezugnehmend auf Themen wie Diversität, Nachhaltigkeit oder auch Digitalität mangelt es an Zukunftsbildern, an Bewusstsein, Handlungsoptionen, aber auch Prozessen und Strukturen. Um uns und die Welt, in der wir leben, zu ändern, brauchen wir Ideen, Entwürfe und Konzepte für eine Welt von morgen.

Gesellschaftliche Transformationen beeinflussen und bestimmen zum einen die Felder Kultureller Bildung, zum anderen ermöglichen die Künste, Zukunft zu antizipieren und zu gestalten. Denn Fiktionen, Imaginationen, Geschichte(n) werden in und durch die Künste real und damit können sie erzählt und (gemeinsam) gedacht, erprobt und weiterentwickelt werden.

Das kubi-online Dossier geht analog zur kubi-online Jahrestagung „Zukunft Kultureller Bildung in Zeiten der Transformation“, die im Mai 2022 an der Bundesakademie Wolfenbüttel stattfand, der Frage nach: Wie können wir die aktuellen Veränderungsprozesse bewusst (ästhetisch) wahrnehmen und gestalten? Diese Beiträge werden vereint mit Beiträgen aus dem kubi-online Wissensspeicher zum Thema Transformation ästhetischer Praxen in den Feldern von Kultur und Bildung, die ebenso Aspekte von (ökologischer) Nachhaltigkeit, Digitalisierung/Postdigitalität und Diversität fokussieren. 

Transformation Kultureller Bildung

Von Cornelie Dietrich, Ute Pinkert

Transformationsprozesse in Schule, Theater, Kultureller Bildung

Das Bildungssystem wie auch der staatlich subventionierte Kulturbetrieb in Deutschland, das wurde in den vergangenen Jahren deutlich, offenbaren tiefliegende Fehlanlagen, die der Transformation und grundlegender Konzept- und Strukturveränderungen bedürfen. Welche Veränderungsprozesse sind derzeit in den Bereichen Schule und Theater wahrnehmbar? Was sie bewirken, betrachten Cornelie Dietrich und Ute Pinkert im Dialog.

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Von Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss

Kulturelle Bildung und gesellschaftliche Transformation. Eine Zustandsbeschreibung

Wie aktuelle Transformationsprozesse auf die Bereiche von formaler, non-formaler und informeller (Kultureller) Bildung im Kontext von Postdigitalität, ökologischer Nachhaltigkeit und Diversität wirken und wie sie langfristig zu einer Transformation auch des Bildungsbegriffs beitragen können, beschreibt der Artikel. Ferner bietet der Mitschnitt eines Interviews einen Einstieg ins Thema.

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Von Ute Pinkert

Transformation im Theater und Kultureller Bildung: Ein neues aktivistisches Paradigma?

Die gesellschaftliche Relevanz öffentlich geförderter Theater steht in radikaler Weise auf dem Prüfstand und hat zu einem „aktivistischen Turn“ im Bereich der darstellenden Kunst und der Theaterpädagogik geführt. Reflektiert werden die damit verbundenen Konsequenzen, die Darstellende auffordern, die Einlassung der theatralen Kommunikation in den sozialgesellschaftlichen Raum explizit zu verhandeln und für die Theaterpädagogik bedeuten, die Praxis des Positionierens, die eng mit dem Phänomen der Haltung verbunden ist, in den Blick zu rücken.

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Von Susanne Keuchel

Normativität der Kulturellen Bildung

In einer retroperspektivischen Betrachtung legt der Artikel von der Entstehungszeit bis heute normative Diskurse innerhalb der Kulturellen Bildung in Deutschland dar. Es folgt der Versuch einer globalen Betrachtung zur Norm(-ativität) der Kulturellen Bildung. Anhand dieser Grundlagen werden Widersprüche und Spannungsfelder zur Normativität der Kulturellen Bildung aufgezeichnet und künftige Chancen und Herausforderungen diskutiert.

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Von Torsten Meyer

What’s Next, Arts Education? Fünf Thesen zur nächsten Kulturellen Bildung

Die Welt ist im Wandel und mit ihr die Kunst. Was bedeutet dieser Wandel der Welt für die Kunst, für die Künste untereinander, für Bildung im Kontext der Künste, für Kulturelle Bildung im fortgeschrittenen 21. Jahrhundert? Der Beitrag kreist um diese Fragen anhand von fünf Beobachtungen im Bereich der aktuellen Künste und der aktuellen Medienkulturen, aus denen fünf thesenhafte Folgerungen für die Kulturelle Bildung abgeleitet werden.

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Von Katrin Höhne, Lutz Schäfer

Kulturelle Bildung als ungesicherte Praxis

Kulturelle Bildung, künstlerische Praxis als Begegnung mit dem Unverfügbaren können als eine lebendige, risikoreiche, singuläre Auseinandersetzung mit sich selbst, Anderen und Anderem dienen und als offener Dialog einer ungesicherten, staunenden, herantastenden, verändernden Praxis eine Antwort auf die aktuellen Krisen sein: in Form der transformatorischen Bildung.

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Diskurs: Ökologische Nachhaltigkeit

Von Volkmar Liebig

Kulturelle Bildung als Akteurin des Wandels

Der Beitrag zeigt auf, welche Rolle die Kulturelle Bildung und vor allem ihre in der non-formalen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit aktiven Organisationen mit Blick auf den soziokulturellen Wandel hin zu einer nachhaltigeren und gerechteren Gesellschaft sowie die damit verbundene transformative Bildungsarbeit haben können.

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Von Christopher Kreutchen

„What use is art?” – Plädoyer für Redebedarf

„Art is important. It should held for future generation to see” – mit dieser Haltung eröffnen die Aktivist*innen von Just Stop Oil einen Diskurs über die zu gestaltende Zukunft entlang von Kulturellem Erbe. Der Beitrag beleuchtet die Intervention unter Vorzeichen Kultureller Bildung mit dem Ziel, aus der radikalen Form der Inanspruchnahme Bedarfe einer Generation aufzuzeigen und erste produktive Bruchstellen für choreografierte Bildungsprozesse auch zwischen den Generationen und klassischen Zielgruppenbestimmungen abzuleiten.

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Diskurs: Digitalisierung/ Postdigitalität

Von Mechthild Eickhoff

Zwischen Reichweite und Bedeutungstiefe: Kulturelle Bildung und Postdigitalität

Grundlegende Kriterien Kultureller Bildung wie Partizipation, Mitwirkung, Empathie und Subjektbezug haben eine große Bedeutung in der postdigitalen Gesellschaft. Der Artikel stellt fünf Beispiele kultureller Teilhabe-Praxis im Kontext von Postdigitalität vor, in denen sich Orte, Formate und Themen neu mischen und zeigt zugleich auf, wie Kulturelle Bildung im weitesten Sinne Innovationsmotor für die Weiterentwicklung von Kulturtechniken zur Gestaltung unserer Gesellschaft werden kann.

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Diskurs: Diversität

Von Silke Ballath

Ein (Zwischen)Raum für die Möglichkeit des Unmöglichen. Die Erforschung des Modells eines Transformationsraums

Ausgehend von einem Praxisbeispiel aus dem Programm Kulturagenten für kreative Schulen wird in dem Artikel ein (Zwischen)Raum für die Möglichkeit des Unmöglichen beschrieben, der sich an Hand von Widersprüchen in der Zusammenarbeit von KünstlerInnen und LehrerInnen darstellt. Die Autorin entwickelt davon ausgehend die Denkfigur des Transformationsraums. Sie versteht diese Denkfigur als Impuls und Unterstützung für einen kritisch-informierten Austausch in der Zusammenarbeit von KünstlerInnen und LehrerInnen.

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Die Feldvermessung Kultureller Bildung im Kontext einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit und eines guten Lebens für alle möchten wir mit dem kubi-online Dossier Zukunft Kultureller Bildung in Zeiten der Transformation befördern. Weiterhin werden Fachkräfte aus den künstlerisch-kulturellen Praxisfeldern, aus den Strukturen von Kultur, Bildung und Jugendhilfe sowie Wissenschaftler*innen und Forscher*innen gesucht, die mit Fachbeiträgen das Themenfeld weiten. Voraussetzung für die Veröffentlichung ist eine profunde und faktenbasierte Reflexion von Theorie-, Praxis- und Forschungsfragen über Künste, ästhetische Praxis, Bildung und Kultur ebenso wie Politik, Ökologie und Postdigitalität. Publiziert werden können auch relevante Zweitveröffentlichungen. Die Veröffentlichungen werden peer-reviewed.

Für Ihre Veröffentlichung nehmen Sie bitte Kontakt auf zu Hildegard Bockhorst und Dr. Birgit Wolf >> redaktion@kubi-online.de. Anbei finden Sie das kubi-online Stylesheet.