Das PINX-Pattern-Prinzip: Eine Praxis für demokratische und partizipative Prozesse
Abstract
Der vorliegende Beitrag thematisiert das in unterschiedlichen Zusammenhängen in der Kunstschule PINX erprobte und praktizierte künstlerische Prinzip der PINX-Pattern. Das Arbeiten mit diesem Prinzip hat sich als ein in der Praxis vielversprechender Ansatz gezeigt, um Menschen zu einem neuen Denken und Handeln anzuregen und zu befähigen. Das PINX-Pattern-Prinzip vereint unter anderem die Ansätze der Pattern Language von Christopher Alexander und der Ästhetischen Forschung. In Auseinandersetzung mit dem unmittelbaren Umfeld arbeiten die Beteiligten konkrete Qualitäten heraus und entwickeln eine Art Muster- oder Symbolsprache, eine sogenannte Pattern Language. Von zentraler Rolle ist dabei die „Qualität ohne Namen“.
Das PINX-Pattern-Prinzip zielt auf eine demokratische und partizipatorische Praxis, die ausgehend von den Interessen und Ideen der Beteiligten Prozesse gesellschaftlicher Teilhabe initiiert. Es ermöglicht sowohl Selbstbildung als auch Kollaboration und die Herstellung von „Commons“. Da sich diese selbstermächtigende Arbeitsweise für Menschen zwischen sechs und 99 Jahren eignet, kann sie in unterschiedlichen Kontexten von der Kulturellen Bildung, über die künstlerische Praxis bis zu Teambildungsprozessen sowie für verschiedene Themenbereiche angewandt werden.
Im Rahmen des modellhaften Förderprogramms „generationKUNST“ des Landesverbandes der Kunstschulen Niedersachsen e.V. beteiligte sich die Kunstschule PINX e.V. in Schwarmstedt mit dem Projekt „generationPINX“ und entwickelte seit 2017 mit Kindern das PINX-Pattern-Prinzip. Die beteiligten Kinder formulierten eine Sprache mit Mustern für eine „Qualität ohne Namen“, um mit dieser Mustersprache ihr eigenes Vorhaben zu planen und umzusetzen. Durch die Auseinandersetzung mit Fragen, was sie sich in Bezug auf ihre Umgebung wünschen würden und was ihnen fehlt, beschäftigten sich Kinder und Teilnehmende anderer Altersgruppen intensiv mit dem sie umgebenden Umfeld. Mit dem PINX-Pattern-Prinzip lernten die Kinder ihre Interessen kennen, woraufhin einige von ihnen diese im Verlauf des Projektes sogar gegenüber politischen Entscheidungsträger*innen vertraten. Andere Teilnehmende wiederum machten innerhalb des PINX-Pattern-Prinzips Selbstfindungserfahrungen, erlebten kollaboratives Handeln, sie übten sich in gemeinsam gestaltenden Entscheidungsprozessen und in der Mitgestaltung des gesamten Projektes wie auch ihres Umfeldes.
In diesem Artikel werden die Grundzüge dieses Prinzips und seine Herleitung dargelegt und anschließend anhand von kurz aufgezeigten Anwendungs-Beispielen verdeutlicht.
Zur feldspezifischen Verortung: Kunstschulen
PINX ist als Kunstschule eine Einrichtung im Feld der Kulturellen Bildung. Kunstschulen in Niedersachsen arbeiten nach dem Konzept „bilden mit kunst“ als Medium und Methode des Forschens, Gestaltens und Erkennens. Neben der Förderung individueller Gestaltungs-, Darstellungs- und Ausdrucksfähigkeiten schulen sie visuelle und mediale Kompetenzen. Damit sind Kunstschulen „Kunst-Lern-Orte der Vielfalt“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Als Mehrspartenhäuser vereinen sie oft viele Künste unter ihrem Dach, wodurch sie vielfältige Interessen berücksichtigen und den Teilnehmenden vielseitige Zugänge zu Kunst und Kultur eröffnen. Kunstschulen leisten als Partner*innen im Kontext Bildung einen relevanten Beitrag zur Daseinsvorsorge vor Ort und sind neben Elternhaus und Schule ein sog. dritter Lernort, da sie selbstbestimmte Lern- und Bildungserfahrungen in Ergänzung und Vertiefung des Schulunterrichts und in der Freizeit ermöglichen. Die Angebotsformate umfassen in der Regel Kurse, kurzfristige Workshops, Jahreswerkstätten, offene Ateliers, Mappenkurse und Aktionen. Thematische Projekte zeigen zudem Ergebnisse in Ausstellungen und Theateraufführungen. Einige Kunstschulen bieten darüber hinaus Fortbildungen an, z.B. für pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich. Das Angebot der Kunstschulen vereint sowohl Breiten- als auch Spitzenförderung (z.B. Begabtenförderung und Berufsorientierung). Sie stärken damit die Ausbildungsfähigkeit und unterstützen eine berufliche Orientierung der Teilnehmenden, nicht nur im künstlerischen Bereich.
In Kunstschulen wird Kreativität nicht vermittelt, sondern jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wird befähigt und begleitet, die eigene Kreativität zu entdecken und zu entwickeln, sodass sie für das Kind, den Jugendlichen und Erwachsenen selbst erlebbar und auch für andere sichtbar wird. Indem die Kunstschuldozent*innen es erreichen, dass die Teilnehmenden Zugang zu ihrer Kreativität finden, ermächtigen und begeistern sie insbesondere Kinder und Jugendliche im Weiteren, „Kreativität als Haltung“ zu erleben – eine Voraussetzung für die Gestaltung des eigenen Lebens und zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Zur theoretischen Verortung: Einführung in die Pattern Language von Christopher Alexander
Es gibt Gestaltungen und Qualitäten, die für immer, die „ewig” gelten. Ein Beispiel dafür sind Stufen: Menschen sitzen schon immer gerne auf Stufen, reden dort miteinander, verweilen dort und halten sich dort gern länger auf. Beim Planen von Außenräumen wäre es gut, diese schwer zu benennende Qualität mit zu planen, Stufen statt Bänke, die nicht genutzt werden. Wir alle haben dies schon einmal erlebt, einen Ort, der in sich perfekt scheint, eine Landschaft, die an den Rhythmus von Musik erinnert, ein gemeinsam erlebter Tag, der als vollendet erlebt wird, ein gutes kollaboratives Arbeiten, das eine Qualität in sich trägt, die schwer zu beschreiben ist.(vgl. Alexander 1995:344).
Um das PINX-Pattern-Prinzip einordnen zu können, ist es wichtig, die Idee der Pattern Language von dem Architekten, Stadtplaner und Philosophen Christopher Alexander zu erläutern. Alexander hat mit seiner Mustersprache für die partizipatorische Gestaltung innerhalb der Architektur und Architektursoziologie eine ähnlich große Bedeutung wie Joseph Beuys‘ „Soziale Plastik“ innerhalb der Kunsttheorie. Er gilt als Vater der Pattern Language und bezieht seinen Ansatz nicht nur auf die Architektur, sondern begreift ihn auch als Philosophie der Gestaltung und Lebensgestaltung. Alexander führt in seinem Konzept der Pattern Language die „Qualität ohne Namen“ ein, ein Basis-Kriterium für das Leben der Menschen in einer Stadt oder Region, in einem Haus oder in der Wildnis, das sich aus einer zentralen Qualität begründet.
„Die einfache und doch komplexe Freiheit von Widersprüchen ist in der Tat die Qualität, die die Dinge zum Leben erweckt. In der Welt lebendiger Dinge kann jedes System mehr oder weniger wahr und sich mehr oder weniger treu sein. Aber es kann nicht dadurch wahrer werden, dass es äußerliche Maßstäbe übernimmt, um so zu werden, wie es sein sollte.“ (Alexander 1986:16).
Er spricht von der Unmöglichkeit, diese Qualität zu benennen, obwohl diese äußerst genau und präzise ist. Er versucht sie mit Begriffen zu erklären und ihr mit Wörtern näherzukommen: lebendig, ein Ganzes, behaglich, frei, genau, ewig und egolos. Aber Begriffe können diese Qualität, nach Alexander, nur einkreisen, da die „Qualität ohne Namen“ eher genau ist, und die Worte, die diese beschreiben, eher ungenau (vgl. Alexander 1986:16). Oft sind Dinge gut, ohne dass wir wissen warum und ohne dass wir sie richtig beschreiben können, und wenn wir sie in Worte fassen wollen, hört es sich nicht mehr richtig an. Aber dennoch gibt es diese gute „Qualität ohne Namen“.
Das gilt bei Alexander besonders auch für den Begriff „lebendig“. Dinge, Ideen, Menschen, Orte, Projekte können lebendig sein, wenn sie sich mit ihren inneren Kräften im Einklang befinden. Aber auch mit dem unpräzisen Wort „behaglich“ und „gemütlich“ meint er das Nichtexistieren von inneren Widersprüchen und jeglicher Störungen.
Um die „Qualität ohne Namen“ zu beschreiben, verwendet Alexander häufig den Begriff ein „Ganzes“.
„In dem Maße ist ein Ding ein Ganzes, als es frei von inneren Widersprüchen ist. Lebt es dagegen in Unfrieden mit sich selbst, muss es Kräfte mobilisieren, um seiner inneren Widersprüche Herr zu werden, so ist es kein GANZES, je freier etwas von inneren Wiedersprüchen ist, desto mehr ist es ein Ganzes, gesund und aufrichtig.“ (Alexander 1986:17)
Der Begriff „frei“ überwindet für Alexander die fehlende Offenheit der Begriffe „Ganzes“ und „behaglich“. Wenn das gesamte System, der Entwurf oder das Konzept, das wir planen oder durchführen, nicht genau und präzise ausbalanciert ist, ist es möglich, dass scheinbar unwichtige oder auch vergessene Kräfte das gesamte Konzept zerstören. Damit ein Ort lebendig bleibt und genug Raum für die Entfaltung seiner Natur vorhanden ist, sollte er nicht erfüllt sein vom Ego seines Schöpfers, er sollte nach Alexander „egolos“ sein (vgl. Alexander 1986:17).
Anhand dieser „Qualität ohne Namen“ benennt Christopher Alexander innerhalb seiner Pattern Language „Pattern der Handlung“ und „Pattern des Raums“ (vgl. Alexander 1995:340). Davon abgeleitet ist es möglich „Pattern der Handlung“ als partizipatorische Handlungen zu verfolgen und als Arbeitsfeld nicht nur den Raum oder den Ort, sondern auch politische Mitbestimmung, Teilhabe an gesellschaftlicher Gestaltung oder auch die Entwicklung von Didaktiken und Projekten durchzuführen. Somit ist es vielfältig möglich, Mustersprachen anzuwenden, zu entwickeln und entstehen zu lassen.
„Muster (engl. ‚patterns‘) sind erprobte Verfahrensweisen, die als ‚Prinzip‘ bei verschiedenen Aufgaben oder Herausforderungen erfolgreich angewendet werden. Deshalb werden sie auch oft als ‚Erfolgsmuster‘ bezeichnet. Muster können helfen, das „implizite“ (verdeckte, nicht bewusste) Wissen in sozialen Systemen zu entschlüsseln. Damit sind sie oft das eigentliche Baumaterial für innovatives Handeln. Muster und eine Mustersprache beinhalten daher, mit dem impliziten Wissen der Erfahrung aus der Praxis, die Grundinformationen für eine Vielzahl von Problemlösungen, die sich – wie in der Natur – im Handeln, im konkreten Tun, immer wieder neu erfinden (Prinzip der Performativität) und unterschiedlichste Formen annehmen können und damit flexibel und anpassungsfähig sind. Damit können wir uns von den Standardlösungen (häufig fälschlicherweise „Musterlösungen“ oder „best practice“ genannt) entfernen, die unsere moderne Welt oft nicht nur ästhetisch einförmig (Innenstädte, Flughäfen), sondern auch technisch und sozial uniformieren.“ (Stark 2017:17)
Beispiele der Mustersprachen gibt es mittlerweile in vielen Gebieten der Wissenschaft, der Gestaltung und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens oder auch als Struktur von „Commons“. Christopher Alexander ist als Vater der sogenannten Entwurfsmuster zu sehen. Die von Alexander entwickelten Prinzipien, besonders das Konzept der Mustersprache, sind angesichts der wissenschaftlichen Methodik und der inhärenten Komplexität in vielen Bereichen außerhalb der Architektur aufgenommen und weiterentwickelt worden.
Das PINX-Pattern-Prinzip kann als eine Weiterentwicklung dieses Ansatzes gesehen werden, und es hat sich in der Praxis vielfältig und als förderlich erwiesen, eine Pattern Language zu entwickeln, entstehen zu lassen und anzuwenden (vgl. Strutz 2019:246-257).
Die „Qualität ohne Namen“ des PINX-Pattern-Prinzips
Auch das PINX-Pattern-Prinzip lässt diese schwer zu fassende „Qualität ohne Namen“ entstehen und arbeitet mit dieser. Es ist einer der ersten Schritte bei der Anwendung des Prinzips und ermöglicht teilnehmenden Menschen nach dem Einkreisen eines Themas oder Anliegens deren Qualitäten zu benennen und mit ihnen kollaborativ zu handeln.
Interessanterweise kamen die Kinder innerhalb des Prozesses auf ähnliche Muster wie Christopher Alexander sie in der Beschreibung der „Qualität ohne Namen“ benennt. Zu den immer wieder genannten Qualitäten gehörte bei den Kunstschulkindern, wie auch bei Alexander, besonders das Pattern „lebendig“. Dinge, Ideen, Menschen, Orte, Projekte können lebendig sein, wenn sie sich mit ihren inneren Kräften im Einklang befinden. Wenn etwas oder jemand lebendig ist, kann es wahrgenommen und erlebt werden. Ein Ort, eine Person oder eine Handlung ist dann mit Lebendigkeit gefüllt. Ein gut gemachtes Feuer kann lebendig sein, ein Kind, das singt, eine Welle, die sich bricht, aber es können auch Worte und Bilder sein, die uns berühren. Die Kinder entwickelten auch das Pattern „ganz“, sie meinten damit, dass es wichtig sei, das Ganze zu sehen, wenn man etwas Neues plant: „Alles zusammen kann es dann ein richtig gutes Projekt werden.“ Zu dem Ganzen gehören nicht nur Menschen, sondern auch die Geschichte und die Natur und besonders auch die Politik. Aber auch Hoffnungen und Träume sind Teil des Ganzen.
Eine weitere gemeinsame „Qualität ohne Namen“ ist das Pattern „genau“ gewesen. Genauigkeit bewirkt, dass wir genauer hinschauen und uns merken, was uns gut tut und welche Details, z.B. einen „Guten Ort”, ausmachen. Christopher Alexander gibt hier das Beispiel, dass jedes Haus einen Ort innerhalb des Hauses haben sollte, mit einem Tisch und zwei Stühlen am Fenster. So ein Ort wird als ein guter Ort empfunden, mit einer hoch empfundenen Qualität. Wenn das gesamte System, der Entwurf oder das Konzept, das wir planen oder durchführen, nicht genau und präzise ausbalanciert ist, ist es möglich, dass scheinbar unwichtige oder auch vergessene Kräfte das gesamte Konzept zerstören (vgl. Alexander 1986:35).
Weitere gemeinsame oder ähnliche Pattern der „Qualität ohne Namen“ von den Kindern waren „frei“, „für immer“, „geschützt“ und „angenommen“. So wie Alexander davon spricht, dass ein Ort, ein Projekt nicht erfüllt sein sollte vom EGO seines Schöpfers (vgl. Alexander 1986:18), so halten die Kinder der Kunstschule mit dem Pattern „nicht nur für mich“ fest, wie wichtig es ist, dass das Planen von Kindern für Kinder nicht nur ihnen selbst oder nur der eigenen Gruppe gefällt. Es ist nicht entscheidend, wer die Idee hat, sondern die Idee selbst steht im Mittelpunkt.
Ergänzt wurde die „Qualität ohne Namen“ daher von den Kindern auch durch die Pattern „achtsam“ und „vorsichtig“. Sie meinten damit, man muss umsichtig und aufmerksam sein mit dem, was schon da ist, wenn etwas Neues entwickelt oder geplant wird. Also auch das, was andere vor ihnen gemacht haben oder was gerade gemacht wurde, ist wertvoll und sollte gesehen werden. „Viele Dinge können so schnell kaputt gehen: Das, was wir bauen und machen, aber auch unsere Ideen und Gedanken und manchmal unsere Gefühle und auch die Natur. Deswegen ist es wichtig, vorsichtig zu sein" (Zitat eines Kindes).
Innerhalb des PINX-Pattern-Prinzips wurden die Pattern der „Qualität ohne Namen“ jedes Mal neu verhandelt und trotz der Schwierigkeiten, diese zu benennen, neu beschrieben. So entstanden im Laufe des Projektprozesses weitere Pattern wie „in Ruhe gelassen“, „in Frieden“ und „nicht vergessen“.
Das PINX-Pattern-Prinzip verfolgt Alexanders Ansatz, so dass aus „Pattern der Handlung“ partizipatorische Handlungen und Haltungen werden. Es ermöglicht, anhand der „Qualität ohne Namen“ Regeln oder die Art und Weise der Mitbestimmung zu entwickeln und lässt die „Qualität ohne Namen“ selbst zu Pattern/Muster werden. So wie bei Alexander die „Qualität ohne Namen“ Voraussetzung für die „Pattern der Handlung“ ist, so ist diese beim PINX-Pattern-Prinzip Teil der Pattern-Language, somit voraussetzend, jedoch bei jedem weiteren Prozess neu verhandelbar.
Das PINX-Pattern-Prinzip ist somit nicht vorrangig ein Gestaltungsprinzip des Ortes (was es natürlich auch sein kann), sondern eine Mustersprache, die es ermöglicht, gemeinsam an diesen Orten und Vorstellungen zu arbeiten. So betrifft diese Sprache vorrangig den Prozess der Planung, aber auch die Handlungen und Haltungen der Planenden. Diese Mustersprache kann sich also auf das Tun beziehen oder auch auf die Beschaffenheit eines Ortes oder die Beschaffenheit einer Veranstaltung. Wichtig ist anzuerkennen, dass die einzelnen Pattern in anderen Zusammenhängen immer wieder anders sein können, also jederzeit wandelbar sind (vgl. Strutz, 2019:253).
Prozess-Phasen des PINX-Pattern-Prinzips
Um gemeinschaftlich an und mit Pattern arbeiten zu können, besteht das PINX-Pattern-Prinzip aus verschiedenen Prozess-Phasen, die das kollaborative Miteinander unterstützen. Von der Themenfindung über das Bilden der „Äußeren und Inneren Pattern“, dem Benennen der „Qualität ohne Namen“ bis zu den „handlungsorientierten Pattern“ und der Handlung selbst, ist die Anwendung des Prinzips nicht linear zu denken, sondern dynamisch in einer sich ständig ändernden und reflektierenden Bewegung.
Dem Ganzen liegt der revolutionäre oder auch klare, einfache Grundsatz Christopher Alexanders zu Grunde: Jedem Menschen ist die ureigene Kraft inne zu gestalten, ein Haus zu bauen, Wissen weiter zu geben und gemeinsam Entscheidungen zu treffen.
„Aber wie die Dinge nun einmal liegen, ist die Welt durch Regeln, Konzepte und Ideen verstellt, die uns lehren sollen, wie man ein Haus oder eine Stadt zum Leben erweckt, so dass wir uns vor dem, was ohne unser Zutun natürlich geschieht, fürchten und wir überzeugt sind , dass die Welt ohne System und Methode im Chaos versinken würde.“ (Alexander 1986:15)
Tatsächlich ist, nach Christopher Alexander, dieses vermeintliche Chaos eine reiche, wachsende, sterbende, rhythmische, schreiende, schlafende Ordnung. „Das ist die zeitlose Art zu bauen und zu planen: Eine Kunst sich anzueignen – und sie wieder abzustreifen“ (Alexander 1986:15). Auch das PINX-Pattern-Prinzip folgt diesem Ansatz und ermöglicht ein Sich-Aneignen und Wieder-Abstreifen von Mustern/Pattern.
Am Anfang des PINX-Pattern-Prinzips steht immer ein Topik, eine Idee, eine wissenschaftliche Fragestellung, ein Wunsch nach Planung oder die Notwendigkeit einer Veränderung: Etwas, das uns bewegt, das uns „etwas angeht“ und in den meisten Fällen nicht nur uns selbst betrifft. Freiwilligkeit und Partizipation sind hierbei wichtig, damit das PINX-Pattern-Prinzip als ästhetischer Prozess gelingen kann. Von zentraler Bedeutung ist von Beginn an, also schon bei der Ideenfindung, die teilnehmenden Menschen mit einzubeziehen (vgl. Leuschner/Knoke 2015:29).
Die nächste Prozess-Phase zeichnet sich in möglichst ganzheitlicher Weise durch das Benennen von „Äußeren Pattern“ aus. Abhängig von dem gewählten Topik oder der gewünschten Planung betreffen diese z.B. den Ort, die Atmosphäre, den Arbeitsplatz oder auch die Zusammensetzung der jeweiligen Gruppe.
Innerhalb der zweiten Prozess-Phase werden anschließend „Bewegliche Pattern“ herausgearbeitet, das heißt solche Muster, die jeweils individuell bei den Teilnehmenden divers, unterschiedlich temperiert und gewichtet ausfallen können.
In einem dritten Schritt werden gemeinsam „Innere Pattern“ oder auch die jeweils neu zu verhandelnde „Qualität ohne Namen“ eingesetzt. „Äußere, Innere und Bewegliche Pattern“ und auch die „Qualität ohne Namen“ können sich innerhalb des Prozesses verändern, da dieser nicht linear, sondern eher spiral zu denken ist.
Die vierte und fünfte Prozess-Phase ermöglicht im inneren Kern konsequente „Handlungs-Pattern“ oder auch „Kern-Pattern“. „Handlungs-Pattern“ sind als dreidimensional zu sehen und fordern Interventionen, Musterverbindungen, Kollaboration der Beteiligten, Partizipation innerhalb des Prozesses und immer wieder Pattern-Anpassungen. Sie sind nicht nur linear durch den Faktor Raum und Zeit bestimmt, sondern zusätzlich durch eine ständig sich bewegende Reflexion der Pattern und stehen als „Kern-Pattern“ im Zentrum des PINX-Pattern-Prinzips. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diesen Kern als konsequente Handlung zu gestalten. Varianten können Methoden wie „Ästhetische Forschung“, „Barcamp“, „Open Space“, „Grounded Theory“ oder auch Ansätze des „Design Thinking“ sein. Als „Kern-Pattern“ hat sich innerhalb des PINX-Pattern-Prinzips das „Forschungs-Pattern“ bewährt, angelehnt an die Ästhetische Forschung (vgl. Kämpf-Jansen 2000: 274-277).
„Innerhalb der Methode der Ästhetischen Forschung erforschen Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene kulturelle Phänomene, sie entwickeln die Vorhaben und Projekte, sie stellen die Fragen und bestimmen den Weg und das Ziel. Die Erwachsenen stellen ihre eigenen Fragen und Vorstellungen zurück. Leitidee und Grundlage für solche Forschungsprojekte ist die von Helga Kämpf-Jansen begründete Ästhetische Forschung. Kern dieser ist die Vernetzung von Alltagserfahrungen mit künstlerischen und wissenschaftlichen Methoden. Im Mittelpunkt der Forschungsprojekte stehen die Interessen und Fragen der Forschenden und die individuellen Forschungswege, die sie einschlagen. Am Ende stehen individuelle, künstlerische, fächerübergreifende oder auch wissenschaftliche Ergebnisse. Am Anfang jeder Ästhetischen Forschung steht die Suche nach einer Frage, die während des Forschungsprozesses im Spannungsfeld der vier Forschungsfelder Alltagserfahrung, Kunst, Wissenschaft und ästhetische Praxis bearbeitet wird. Ästhetische Forschung findet dann statt, wenn die Forschungsfelder in die Durchführung mit einbezogen werden. Dabei gibt es immer wieder wechselnde Schwerpunktsetzungen, so dass stets andere Aspekte im Vordergrund stehen: die Alltagserfahrung, Verfahren und Strategien der Kunst, wissenschaftliche Verfahren und ästhetische Praxis oder Kombinationen dieser. Für Schüler*innen, die ästhetisch forschen, sind die Schule, der ländliche Raum und das private Umfeld die entscheidenden Bezugsräume.“ (Strutz 2019:250)
Innerhalb des „Forschungs-Pattern“ wird über dem Finden des eigenen, individuellen Interesses, über Sammeln, Ordnen und dem wertschätzenden Darstellen der individuellen Ansatzpunkte gemeinsam eine Fragestellung entwickelt und es werden darüber Handlungsoptionen eröffnet. Etwas Neues zu wagen, sich selbst in Beziehung zu setzen, ist nur möglich durch eigene Fragestellungen, die im Spannungsfeld zwischen dem eigenen Ich und der Umwelt entstehen, begeistern oder erschüttern (vgl. Leuschner/Knoke 2015).
Ästhetische Forschung kann in dieser Form durch Staunen und Wundern bei Teilnehmenden das Erleben von Vielfalt bewirken. Mit der Anwendung des PINX-Pattern-Prinzips könnte die Vielfalt und das vielfältige Erleben selbst zu einem „Ordnungsprinzip“ werden – das „Forschungs-Pattern“ als reflektiertes, kritisches Verhältnis zu sich selbst und zur Welt. (vgl. Auernheimer 2012:69)
Das Ende des PINX-Pattern-Prinzips ist immer auch wieder ein neuer Anfang, eine neue Bewegung oder eine Veränderung, die wiederum neue „Kern“- und „Handlungs-Pattern“ zur Folge haben können. Durch das gemeinsame Finden und Benennen von Pattern, als Mustersprache, hat sich gezeigt, dass Teilnehmende innerhalb eines Prozesses mit dem PINX-Pattern-Prinzip die Möglichkeit erhalten, ihren Vorstellungen und Interessen auf die Spur zu kommen, Eigenschaften von Qualität zu beschreiben und in Gruppen, ausgehend von eigenen Erfahrungen, an gemeinsamen Anliegen zu arbeiten und so ein Gemeinwohl entstehen zu lassen. Durch das Betrachten der Welt aus einer anderen Perspektive und durch die Anerkennung, dass ein Ich aus Beziehungen hervorgeht und nur in ihnen und aus ihnen heraus existieren kann, kann eine Welt der Commons entstehen, die auf gemeinsame „Handlungs-Pattern“ zurückgehen.
Commons als Konzept:
„Der Begriff der Gemeinschaftsgüter bezieht sich auf zwei zentrale Kategorien. Erstens auf endliche, materielle, natürliche Ressourcen wie Rohstoffe, Energieträger, Wasser, Wald u.v.m. und zweitens auf nicht fassbare, immaterielle, intellektuelle Ressourcen wie Wissen und Ideen – die codes der Informationsgesellschaft (Software) und die codes des Lebens; die Wissensallmende. In der aktuellen Debatte rekurriert der Begriff nicht nur auf Gaben der Natur sondern auch auf von vorangegangenen Generationen erzeugte kulturelle Ressourcen und immaterielle Güter, sofern sie sich im Besitz von lokalen bzw. globalen Gemeinschaften befinden oder aus normativen Gründen in Kollektivbesitz gehalten werden sollten. Die derzeitige Neuentfaltung des Begriffs geschieht im Kontext des Übergangs zur Wissensgesellschaft. Seit mehr als einem Jahrzehnt gewinnen die Auseinandersetzungen um Wissensallmende in den Kämpfen um Patentrechte, um die allgemeine Verfügbarkeit von Algorithmen und Codes, um freie Bildung und Kultur an Wirkungsmacht.“ (Helfrich 2007)
Auch innerhalb des Commons- Konzeptes wird intensiv daran gearbeitet und werden Methoden entwickelt, die Theorie der Pattern-Language mit der Praxis des Commons zu verbinden. (vgl. Leitner 2015:34) Die vielfältigen „Wir“s sind mehr als die Summe von Individuen, denn sie entstehen in Begegnungen und im gemeinsamen Tun. Nicht nur wir Menschen erschaffen Welt und Wirklichkeit, sondern gleiches geschieht auch umgekehrt (vgl. Helfrich 2015:22).
Anwendungsbeispiele des PINX-Pattern-Prinzips
Die Arbeitspraxis mit dem PINX-Pattern-Prinzip fördert eine andere Sicht auf Zusammenhänge und veranlasst Veränderungsprozesse. Sie ist als Prinzip vielseitig und, je nach Kontext, Prozess und Mitwirkenden, übertragbar.
Im Folgenden werden drei ganz unterschiedliche Beispiele aufgezeigt, die mit Hilfe der jeweiligen „Handlungs-Pattern“ mit Kindern der Grundschule Buchholz (Aller) politisches Empowerment, mit Studierenden ein neues Didaktisches Konzept und in einem Kultur-Teambildungs-Prozess eine Veränderungsentwicklung zur Folge hatten.
BEISPIEL 1: Buchholzer Kinder
Mit dem PINX-Pattern-Prinzip hat die Kunstschule PINX einen Kurs eingeschlagen, der Menschen/Kinder an dem gesellschaftlichen Leben aktiv gestaltend teilhaben lässt. Durch die Entwicklung bzw. gemeinsame Entdeckung einer eigenen Pattern Language, den sogenannten PINX-Pattern, wurden die Kinder in der Kunstschule PINX befähigt, für ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einzutreten. Mit Hilfe der PINX-Pattern war es dem Kinderexpert*innen-Team der Kunstschule PINX mit einer Gruppe Kinder aus dem Ort Buchholz möglich, mit einem ganzheitlichen Blick, Pattern für ihre Umgebung und unsere Gesellschaft zu benennen. Aus ihrer Fragestellung innerhalb des PINX-Pattern-Prinzips „wie frei sind wir eigentlich?“ entstand der Wunsch der Kinder, in einer bestimmten, von ihnen entdeckten Scheune ein Klassenfest zu feiern. Nach vielen Rückschlägen, offiziellen Anträgen und immer wieder neu gebildeten „Handlungs-Pattern“ setzten letztendlich, trotz Corona-Einschränkungen, die Kinder ihr geplantes und immer wieder neu entworfenes Fest für Kinder in Buchholz um. Für die Buchholzer Kinder blieb prozessbestimmend der Satz: „Das haben wir ganz alleine geschafft!“ Das PINX-Pattern-Prinzip ermächtigte sie zum selbstbestimmten Denken und Handeln, als Teil der Gesamtheit ihrer alltäglichen Welt.
BEISPIEL 2: Studierende der Leibnitz Universität Hannover (LUH)
Auch innerhalb der Pädagogik ist es möglich, eine Pattern-Language aus einer diskursanalytischen Perspektive für die pädagogische Arbeit mit Kindern nutzbar zu machen (vgl. Leitner 2016:166). In Kooperation zwischen der Abteilung Sachunterricht und inklusive Didaktik der Leibniz Universität Hannover und der Kunstschule PINX haben Studierende das Projekt „Is‘ ja ‘n Ding – Online-Wunderkammer als hybrider Erfahrungsraum von Kindern, mit Kindern und für Kinder“ entwickelt, gestaltet und durchgeführt. Mit Hilfe des PINX-Pattern-Prinzips haben sie ein Paradigma gebildet, um eine Mustersprache für eine gelungene Didaktik für einen hybriden „Frei-Raum“ für Lernende, für Dinge, Entdeckungen und Gestaltungsmöglichkeiten zu finden. Sie kamen auf folgende die Didaktik prägende Pattern: „lebendig“ – gemeint ist der Bezug zur Lebenswelt der Kinder, „behaglich und gemütlich“ – als zur Verfügungstellung einer Ruheecke und das Pattern „ganz“ – um verschiedene Ebenen zum Thema „Wert“ zu ermöglichen. Weitere Pattern waren „frei“ als Gestaltungs- und Barrierefreiheit, „genau“ für ein umsichtig geplantes Konzept, „egolos“ als Symbolbegriff stellvertretend für die partizipatorische Mitgestaltung, „ewig“ für den zeitlosen Einsatz einer achtsam gestalteten „Wert“-vollen Wunderkammer, „authentisch“ als Versprechen, tatsächlich echte Alltagsgegenstände zu verwenden, „erreichbar“, um Anfassen und Ausprobieren und die daraus folgende forschende Haltung zu erlauben und als letztes das Pattern „offen“, gemeint als offenen Zugang für jede*n.
BEISPIEL 3: Teambildungsprozess
Kunstschuldozierende der Kunstschule PINX entschieden sich dazu, das PINX-Pattern-Prinzip allen Menschen der Kunstschule zugänglich zu machen. Um diesen Weg als einen gemeinsamen gehen zu können, war es notwendig, einen Teamprozess mit genau diesem Prinzip zu wagen. Das Forschungsmodul wurde als „Handlungs-Pattern“ genutzt – ausgehend von den Fragen: „Wo wollen wir hin mit unserer Kunstschule?“, „Wie schaffen wir es, durch künstlerische Handlungen und pädagogische Haltungen, das PINX-Pattern-Prinzip in die Breite zu tragen?“
Innerhalb dieses partizipativ angelegten Prozesses des Forschens konnten die Dozierenden die Handlungen und Haltungen in ihrem Tun erkennen und für andere sichtbar machen. Denn um das PINX-Pattern-Prinzip im Team wirksam zu etablieren und anzuwenden, war es notwendig, dass das Dozierenden-Team und alle einzelnen Dozierenden das „Prinzip als Haltung“ für sich entdeckten und erlebten. Innerhalb des Teambildungsprozesses war wieder die „Qualität ohne Namen“ von zentraler Bedeutung. Sie verhalf den Dozierenden für die Zukunft zu einer Art „Kodex“, sowohl für das gemeinschaftliche Arbeiten als Team als auch für das kollaborative und partizipatorische Arbeiten mit den teilnehmenden Menschen der Kunstschule.
Auf alle drei Beispiele könnte der Chaos–Begriff von Christopher Alexander angewandt werden: Das ist die zeitlose Art zu bauen – kollaborativ zu arbeiten – Unterricht zu planen und zu unterrichten – politisch zu intervenieren – zu vermitteln und zu gestalten: Eine Kunst diese Pattern sich anzueignen – und diese, wenn sich andere Schwerpunkt-Zentren gebildet haben, auch wieder abzustreifen (vgl. Alexander 1986:16). Erstaunlicherweise befähigt das PINX-Pattern-Prinzip Teilnehmende immer wieder dazu, sich von der gerade gewählten Pattern-Language zu befreien, die kurz vorher noch den gemeinsamen Prozess unterstützt hatte. Es ist aber gerade die gewählte Mustersprache und das angewandte Prinzip, dass die Teilnehmenden so weit gebracht hat und befähigt, offen zu sein für das sie umgebende reale Umfeld (vgl. Rohr 2008:27).
Abschlussstatement
Solange die „Qualität ohne Namen“ nicht zu einem starren System wird, sondern eine wachsende, sich stets verändernde Qualität bleibt und diese auch wieder kritisiert und in Frage gestellt werden kann, solange wird es möglich sein, durch eben diesen Ansatz Menschen zum Handeln zu ermächtigen. So werden aus ästhetischen Handlungen (pädagogische) Haltungen, die das gemeinsame Arbeiten auf Augenhöhe und die Wertschätzung der unterschiedlichen Perspektiven und Fragestellungen miteinschließen. Durch das partizipative Entwickeln von Pattern, Fragestellungen oder didaktischen Konzepten wird eine Ermächtigung der Teilnehmenden bewirkt, da sie sich selbst als aktiv Handelnde erfahren.
Das PINX-Pattern-Prinzip ist im Besonderen eine Methode der Verdichtung eigener Haltungen, vor allem aber eine der Kollaboration, in der die ermittelten individuellen Erkenntnisse verhandelt und vergemeinschaftet werden. Als soziale Komponente ermöglicht das PINX-Pattern-Prinzip die Einigung und Ermittlung einer gemeinsamen „Qualität ohne Namen“, als eine Art den Augenblick meinenden Kodex für ein gutes humanes Zusammenleben, gelingendes Arbeiten oder auch Lernen und Lehren.
Das PINX-Pattern-Prinzip als Setting der Kulturellen Bildung kann insofern in viele Richtungen gedacht werden: In der Herausarbeitung von Pattern zum partizipatorischen Gelingen einer gemeinsamen Idee oder zur Bewusstmachung einer pädagogischen Haltung von Pädagog*innen, Künstler*innen oder Planer*innen innerhalb einer Projektdurchführung; oder als partizipatorische Erarbeitung von Pattern mit Kindern zur Gestaltung eines Unterrichts; ferner für das bauliche und gestalterische Gelingen von Commons-Räumen und Frei-Räumen oder zur Erarbeitung einer Sprache für kollaboratives politisches Arbeiten. Ganz generell eignet sich das PINX-Pattern-Prinzip als Forschungswerkzeug, Teambildungsmethodik und Veränderungsinstrument bis hin zu der Entdeckung einer eigenen „Qualität ohne Namen“ selbst.
Besonders Kinder werden befähigt, durch das PINX-Pattern-Prinzip ihre ganz eigenen Fragestellungen, Projekte und Vorstellungen zu entwickeln, die niemals vorbestimmt oder ergebnisorientiert sind. Der Ausbruch aus einer vorgegebenen, vordefinierten Erfahrungswelt wird von Kindern als Akt der Befreiung und Selbstermächtigung verstanden und erlebt.
PINX-Pattern: FREI – „Die Freiheit ist wichtig für Kinder. Und die Erwachsenen müssen genau aufpassen, wenn sie planen. Kinder sollen die Möglichkeit haben, etwas zu machen und nicht nur dann etwas machen dürfen, wenn andere es befehlen. Es ist gar nicht so wichtig, dass wir Kinder das dann wirklich tun, sondern dass wir das irgendwann machen können, dass wir selber entscheiden können, wann wir etwas machen oder ob wir es überhaupt machen. … und das muss man dann ganz genau planen.” (Kinderexpert*in aus dem Offenen Atelier PINX4U/Schwarmstedt)