Ethische und demokratische Überlegungen zu monetären und nicht-monetären Teilnahmeanreizen (Incentives) in empirischer Forschung zu Kultureller Bildung

Artikel-Metadaten

von Veronika Hofer

Erscheinungsjahr: 2025

Abstract

Die empirische Forschung zu Kultureller Bildung bewegt sich wie z.B. auch die Naturwissenschaften in einem Spannungsfeld zwischen dem Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis und den Ansprüchen an ethische und demokratische Standards. Monetäre oder nicht-monetäre Teilnahmeanreize (Incentives) spielen leider bisher eine marginale Rolle bei der Bewertung der Motivation von Studienteilnehmenden an empirischen Forschungsvorhaben zu Kultureller Bildung. Dieser Artikel beleuchtet und begründet daher, wie sich solche Incentives in der Praxis gestalten und individualisieren ließen, ohne die Forschungsergebnisse zu verzerren oder Machtasymmetrien wie Klassismus zu verstärken. Besonders sollen dabei ethische Überlegungen zur Beeinflussung und Verzerrung durch die gewählten Incentives sowie demokratische Aspekte wie Inklusion, Mitbestimmung und soziale Gerechtigkeit berücksichtigt werden. Basierend auf verschiedenen Perspektiven werden abschließend Handlungsoptionen für die Auswahl und den Einsatz von Incentives vorgestellt, die die spezifischen Gegebenheiten der Kulturellen Bildung einbeziehen. Ziel ist es, eine reflektierte Entscheidungsgrundlage für Incentives in der empirischen Forschung im Feld der Kulturellen Bildung anzubieten und damit verbundene ethische bzw. demokratische Prinzipien für künftige Forschungsansätze in den Mittelpunkt zu stellen.

Einleitung und Forschungsstand

Der vorliegende Beitrag präsentiert weiterentwickelte Ideen, die aus dem Vortrag Online-Fokusgruppen als qualitative Forschungsmethode in der Musikpädagogik – ethische und demokratische Überlegungen auf der 15. Tagung des Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung bzw. der Jahrestagung der Wissensplattform kubi-online hervorgehen.

Die empirische Forschung zu monetären und nicht-monetären Incentives reicht allgemein von der Motivation der Mitarbeiter*innen eines Unternehmens (Van den Nest 2021) über das Angebot von Anreizen für erhöhte Leistungsbereitschaft im Bildungsbereich (Nickel / Thiele 2020, Burgess et al. 2016) und der Personalgewinnung im frühkindlichen Bildungsbereich (Birkel-Barmsen 2024) bis hin zur Teilnahmemotivation an meist quantitativer Forschung (Abdelazeem et al. 2022, Hinz et al. 2022, Felderer et al. 2018, Pforr et al. 2015, Fick et al. 2013, Gneezy et al. 2011).

In der Literatur zu empirischer Forschung in der Kulturellen Bildung sind bis dato keine Artikel erschienen, die sich explizit mit monetären bzw. nicht-monetären Incentives auseinandersetzen. Diese Lücke möchte der vorliegende Artikel in einem ersten Ansatz schließen und Argumentationslinien finden, warum ein Nachdenken über Incentives lohnend und notwendig ist, um künftige Forschung zu Kultureller Bildung adressat*innengerecht, möglichst niederschwellig und von demokratischen Prinzipien geleitet aufzustellen. Dabei gibt dieser Artikel als Reflexions- und Diskussionsangebot weder eine grundsätzliche Übersicht zu quantitativen oder qualitativen Forschungsmethoden, noch sollen Forschungsstandards vorgeschrieben oder festgelegt werden.

In der Kulturellen Bildung wird immer mehr empirisch geforscht, was die steigende Anzahl an Veröffentlichungen und der Ausbau der Studiengangslandschaft zeigt (Reinwand-Weiss 2020). Gerade die Kulturelle Teilhabeforschung steht beispielsweise aktuell in Anbetracht globaler Herausforderungen wie Diversität und Nachhaltigkeit vor der Aufgabe, empirische und v.a. immer wieder neu erhobene Belege zur (Nicht-)Nutzung unterschiedlicher Kulturangebote von Teilnehmenden verschiedener Herkünfte und kulturellem Habitus zu generieren (Renz 2024). Nach Eckart Liebau erfolgten in der Kulturellen Bildung bisher trotz des Bedarfs und Ausbaus empirischer Forschung keine ausreichenden interdisziplinären empirisch-wissenschaftlichen Begriffsfundierungen und wurden Synergien wenig bis nicht genutzt bzw. hergestellt (Liebau 2018). Dadurch ist eine große heterogene Forschungslandschaft mit unterschiedlich ausdifferenzierten Fortschritten in den Teildisziplinen (z.B. für Musikpädagogik) zu beobachten, die sich sämtlicher empirischer Methoden bedient (siehe: Burkhard Hill „Fallverstehen – Praxisforschung – Handlungsforschung. Drei sozialwissenschaftlich begründete Zugänge zur Erforschung der Kulturellen Bildung“). Dabei sind quantitative Befragungen im Bereich der Publikumsforschung (siehe: Thomas Renz „Quo vadis Kulturelle Teilhabeforschung?“), sowie qualitative Studien zu Lernprozessen etc. stark vertreten (siehe: Susanne Keuchel „Empirische kulturelle Bildungsforschung – Methodik, Themen und aktueller Forschungsstand“). Die wachsende Zahl an Publikationen nutzt neben rein quantitativen oder qualitativen Methoden auch triangulatorische Mixed-Method Ansätze.

Die empirische Forschung zu Kultureller Bildung ist ein vielschichtiger und komplexer Prozess, der auf die aktive Teilnahme verschiedener Ziel- oder Dialoggruppen (Petri-Preis / Voit 2023) angewiesen ist. Diese Gruppen – von Lehrenden über Lernende bis hin zu den Forschenden selbst – investieren Zeit und teilen ihre Perspektiven, was nicht als selbstverständlich angesehen werden sollte. Es müsste auf den Prüfstand gestellt werden, ob von Studienteilnehmenden überhaupt erwartet werden kann, ohne jegliche Gegenleistungen teilzunehmen.

Im Artikel selbst soll es zunächst um die Beantwortung der Frage gehen, was monetäre bzw. nicht-monetäre Incentives in der empirischen Forschung sind und welche möglichen Besonderheiten sich in der empirischen Forschung im Bereich der Kulturellen Bildung im Zusammenhang mit Incentives ergeben könnten. Dabei folgen die im Artikel aufgezeigten Ausführungen ethischen, demokratischen und möglichen intersektionalen Überlegungen in Bezug auf Incentives und Biases. Abschließend werden im Artikel Handlungsoptionen für die Forschungspraxis vorgestellt, um nicht nur auf eine zielgruppenadäquate und individualisierte Einbeziehung von Incentives hinzuweisen, sondern auch einen Ausblick auf weitere Forschungsdesiderate zu geben.

Das Ziel des vorliegenden Artikels ist es, aufzuzeigen, wie Entscheidungen über monetäre bzw. nicht-monetäre Incentives in der empirischen Forschung zu Kultureller Bildung unter Berücksichtigung einiger spezifischer Besonderheiten des Feldes durch ethische und demokratische Überlegungen gestützt werden können.

Typen von Incentives

Incentives sind u.a. monetäre oder nicht-monetäre Anreize zur Förderung der Teilnahme an empirischer Forschung (Singer / Ye 2013). Sie werden i.d.R. angewandt, um die Ausschöpfungsrate bei quantitativen Erhebungen (Pforr / Rammstedt 2016), d.h. den prozentualen Anteil an kontaktierten Personen, die tatsächlich an Studien teilnehmen, zu erhöhen. Bei qualitativer Forschung gilt das Prinzip der theoretischen Sättigung und eine angemessene Stichprobenauswahl, die die Forschungsfrage adäquat beantwortet (Marshall 1996:523). Incentives stellen keine Geschenke dar, sondern sind eine Kompensation von erbrachter Leistung in Form von Teilnahme, Wissensweitergabe, Meinungsäußerung etc. Nachfolgend werden einige monetäre und nicht-monetäre Incentives in Bezug auf das Feld der Kulturellen Bildung genannt, wobei diese Aufzählung beispielhaft ist.

Monetäre Incentives

Monetäre Incentives sind materieller Natur oder weisen einen direkten Wert in Form einer Währung auf. In der empirischen Forschung stellen sie den Usus dar, sind um ein Vielfaches besser erforscht als nicht-monetäre Incentives und am wirkungsvollsten, wenn sie vorab ausgezahlt werden (Hinz et al. 2022). Bei monetären Incentives gibt es keine Verbesserung der kreativen Leistung von Teilnehmenden (Erat / Gneezy 2016). Häufig wird es Menschen am Ende von Online-Surveys freigestellt, ob sie an einem Gewinnspiel mittels Angabe einer Mailadresse teilnehmen möchten, um ein monetäres Incentive potenziell zu erhalten, oder ob sie auf die Vergütung verzichten.

Beispiele für monetäre Incentives: Bargeld, Überweisung aufs Bankkonto oder in E-Wallets, Gutscheine (z.B. für Bücher, Geschenke, Geschäfte), Sachpreise (z.B. kleine Instrumente, Bilder, Drucke, Artikel aus Museumsshops), Spenden an Organisationen (vorgegeben oder nach Wahl), Stadtwährungen, Prepaid-Karten, Konzertkarten, Eintritte für Museen, (Teil-)Übernahme von Reisekosten, Verzehrgutscheine oder Essensmarken, Rabattcoupons für bestimmte (Online-)Shops oder Dienstleistungen, Guthaben für Online-Plattformen (z.B. Streamingdienste, Software-Lizenzen), Treuepunkte bei Geschäften etc.

Nicht-monetäre Incentives

Nicht-monetäre Incentives in Form von Auszeichnungen oder Mitgliedschaften werden oft in der freien Wirtschaft für die Steigerung der Motivation von Mitarbeitenden eingesetzt (Kent 2015). Die Literatur ist sich nicht immer einig darüber, wie monetäre und nicht-monetäre Incentives voneinander abzugrenzen sind: So zählen beispielsweise Thomas Hinz et al. (2022) Gutscheine oder Spenden schon zu den nicht-monetären Incentives. Jene werden im vorliegenden Artikel zu den monetären Incentives gerechnet, da sie mit einem Geldwert arbeiten. Nicht-monetäre Incentives werden von mir als Incentives ideeller oder fördernder Natur begriffen und werden z.B. eingesetzt, wenn kein oder sehr wenig Budget vorhanden ist. Nicht-monetäre Incentives arbeiten meist mit dem Faktor investierte Zeit statt Geld. Je nach Ausgestaltung kann von den Forschenden meistens auf bereits vorhandene Ressourcen wie Infrastruktur oder persönliches Fachwissen zurückgegriffen werden. Es wird angenommen, dass sich der Kontakt der Forschenden zu den Teilnehmenden durch das Ausspielen von nicht-monetären Incentives intensiviert. Hinweise auf mögliche Verzerrungen erfolgen an späterer Stelle.

Beispiele für nicht-monetäre Incentives: Kostenlose Unterrichtsstunden, Workshops, Nachhilfe, Tutorien, Mentoring, Coaching, kostenfreies Unterrichtsmaterial, Fortbildungen, Teilnahme an Meisterkursen, Probenbesuche, persönliche Unterstützung (z.B. Texte Korrektur lesen), Netzwerk- und Austauschmöglichkeiten, Vermittlung von Kontakten, Zugang zu exklusiven Ressourcen (z.B. Blick hinter die Kulissen eines Theaters, Museumsführung, Raum kostenlos zur Verfügung stellen), Mitwirkung bei Ausstellungen etc., Teilnahme an Studien/Erhebungen bei anderen Forschungsgruppen (wenn die Zielgruppe aus dem Hochschulbereich stammt), Feedbackrunden, Empfehlungsschreiben, Zertifikate, persönliche Wertschätzung, Anerkennung von Studienleistungen etc.

Die genannten Incentives können analoger bzw. digitaler Natur sein (z.B. physische Gutscheinkarte oder Online-Rabattcode) und sowohl in analoger als auch digitaler empirischer Forschung Verwendung finden. Abhängig von der Ziel- und Dialoggruppe und des Kontextes kann die Höhe des Wertes bei monetären bzw. die Menge an investierter Zeit bei nicht-monetären Incentives variieren (z.B. höhere Incentives bei Kindern und Jugendlichen aus ökonomisch belasteten Verhältnissen und weniger bei Teilnehmenden in Beschäftigungsverhältnissen).

Es stellt sich die Frage, ob sich nicht-monetäre Incentives in einen direkten Gegenwert in Form von Geld anpassen lassen müssen (z.B. ein Workshop im Wert von 50€), um einen ähnlichen Vergleichswert wie bei der Auszahlung eines Geldbetrages zu erreichen. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob der Mehrwert von nicht-monetären Incentives eher im Sinne von zeitlicher Zuwendung (z.B. Artikel Korrektur lesen), dinglicher Art (z.B. Unterrichtsmaterial) bzw. ideeller Unterstützung (z.B. Mentoring) an sich liegt. Wenn nicht-monetären Anreizen ein Geldwert zugewiesen wird, der ihrem tatsächlichen zeitlichen und materiellen Aufwand entspricht (z.B. 150 Euro für einen Workshop), könnte dieser Wert sogar höher ausfallen als bei einem rein monetären Anreiz.

Mögliche Besonderheiten in der empirischen Forschung zu Kultureller Bildung im Zusammenhang mit Incentives

Kulturelle Bildung steht an der Schnittstelle von Kunst, Gesellschaft und Bildungspolitik und ist damit nicht nur eine Frage der individuellen Förderung, sondern auch eine des gesellschaftlichen Rahmens, in dem sie stattfindet. Dieses Teilkapitel stellt eine kurze Abzweigung dar, um einige beispielhafte Besonderheiten in Bezug auf Incentives und deren Anknüpfungspunkte zu Kultureller Bildung zu skizzieren, bevor näher auf ethische und demokratische Überlegungen zu Incentives eingegangen wird.

Ressourcen- und Finanzierungsaspekte

Das Feld der Kulturellen Bildung allgemein und auch die wenigen auf Forschung spezialisierten Einrichtungen sehen sich massiven Etatkürzungen (vgl. z.B. BKJ 2024) gegenübergestellt. Dies hat sicherlich mittel- und unmittelbar Auswirkungen auf angedachte Incentives. In Anbetracht schmaler Budgets könnten nicht-monetäre Incentives an Bedeutung gewinnen. Künstlerische oder pädagogische Ressourcen der Forschenden können für eine große Bandbreite und Fülle an nicht-monetären Incentives sorgen, obschon dieser Umstand zur Verzweckung von Künsten und Kompetenzen führen könnte, um dezidiert kein Geld für Vergütung (i.e. Remuneration) bei Forschungsteilnahme ausgeben zu müssen. Unter Einbezug der Teilnahmemotive würde eine Ausspielung von nicht-monetären Incentives eher Teilnehmende aus Fachinteresse und intrinsisch Motivierte ansprechen (Lenger / Wolf 2018) bzw. Professionals und Explorer (Falk 2009). Nicht-monetäre Incentives wie z.B. exklusive Probenbesuche oder die Einbindung in ein künstlerisches Netzwerk können als interessenorientierte und angemessene Form der Wertschätzung oder Anerkennung empfunden werden. Diese Incentives entsprechen eher dem partizipativen Charakter kultureller Bildungsformate. Bereits vorhandene Ressourcen werden genutzt, was nicht-monetäre Incentives nachhaltiger macht. Nachhaltiger im sozialen Sinne sind sie, weil durch die gezielte Auswahl nicht-monetärer Incentives verstärkt auf das Wohlbefinden der Forschungsteilnehmenden geachtet und z.B. in interaktiven nicht-monetären Incentives Isolation beigekommen wird (Reid / Petocz 2022; übertragen auf Incentives von mir). Als nachhaltiger im kulturellen Sinne können sie gewertet werden, weil durch nicht-monetäre Incentives Ermöglichungsräume und Netzwerke entstehen (siehe: Julius Heinicke „Kultur als Sustainable Development Goal?“; übertragen auf Incentives von mir).

Kultureller Aspekt von Incentives

Eine Forderung bei Incentives in empirischer Forschung zu Kultureller Bildung könnte dahin gehen, dass die Anreize sich den kulturellen Praxen der Teilnehmenden anpassen sollten; z.B. Bargeld für Jugendliche aus sozioökonomisch schwächeren Familien; Theater-, Konzert-, Museumsbesuche für die weiße Oberschicht (siehe zu Milieus: Stefan Hradil „Wurden die sozialen Milieus in Deutschland geschlossener? Konfliktreicher?“). Ein unpassendes Incentive kann bei den Mitwirkenden womöglich auf Unverständnis stoßen, während passend gewählte Anreize die Motivation und Wertschätzung steigern können (Koppenborg / Klingsieck 2024). Dahingehend könnte argumentiert werden, dass v.a. nicht-monetäre Incentives aber gerade nach nicht gewohnten kulturellen Praxen verteilt werden sollten, um eine positive Provokation zu erwirken. Das könnte einerseits als übergriffig aufgefasst werden, könnte die Teilnehmenden andererseits mit neuen Erfahrungen und einem Kennenlernen weiterer kultureller Ausdrucksformen bereichern (siehe: Susanne Keuchel „Normativität der Kulturellen Bildung“).

Ethische Überlegungen zu Incentives

Der folgende Abschnitt befasst sich mit ethischen Überlegungen zu Incentives wie Verzerrungseffekten oder der unfreiwilligen Forschungsteilnahme. Empirischer Forschung liegen gewisse ethische Richtlinien und Standards guter wissenschaftlicher Praxis zugrunde (z.B. der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft oder der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V.). Diese geben Anhaltspunkte zum Studiendesign, zur informierten Zustimmung, zur Rekrutierung, zu Informationen für Teilnehmende, zum Training für Anwerbende, zum Datenschutz etc., worauf hier nicht detailliert eingegangen werden kann.

Wenn Teilnehmende offen über den Ablauf der Studie informiert werden (z.B. mit digitaler Präsentation oder Videos), gibt es eine höhere Rekrutierungsrate und Teilnahmewahrscheinlichkeit (Caldwell et al. 2010). Ebenso weisen Mitwirkende eine deutlich höhere Bereitschaft zur Teilnahme auf, wenn ihnen der Impact für ihre Gesundheit klar ist (ebd.). Laut aline shakti franzke et al. (2020) sollten sich Forschende u.a. Fragen zu Forschungstraditionen im untersuchten Feld stellen und reflektieren, welche Risiken sich bei Forschungsteilnahme ergeben bzw. wer die Teilnehmenden und die Forschenden sind.

Ähnlich den Debatten um die Wirkung Kultureller Bildung selbst (siehe z.B.: Anna Chrusciel „Messen, Ordnen, Bewerten. Eine diskursanalytische Betrachtung von Wirkungsanliegen Kultureller Bildung“, Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss „Kulturelle Bildung aus der Perspektive der Wissenschaft in Forschung und Lehre“ oder Fink et al. o.D.) muss bei der Auswahl bzw. der Ausführung von monetären oder nicht-monetären Incentives bei der empirischen Beforschung von kulturellen Bildungsangeboten bedacht werden, keine überzogenen Erwartungen oder Effekte in die oft kurzfristig angelegten bzw. projektbasierten Programme hineinzuinterpretieren.

Potenzielle Risiken von Incentives

Verzerrung von Forschungsergebnissen: Die bereits ausführlich untersuchten Verzerrungseffekte (Biases) wie z.B. soziale Erwünschtheit, Halo-Effekt, Tendenz zur Mitte etc. (Berger 2024) sollen an dieser Stelle nicht besprochen werden. Dies gilt auch für die möglichen Verzerrungen durch Incentives (Felderer et al. 2018). Nachfolgend werden daher ausschließlich Biases im Zusammenhang mit der Kulturellen Bildung beschrieben.

Eine Gefahr besteht meines Erachtens darin, dass Forschende mehr mit dem Rekrutierungsprozess und der Ausgestaltung der Incentives beschäftigt sind, um die Teilnahme so attraktiv wie möglich zu machen, anstatt sich auf die eigentliche Forschungsfrage zu konzentrieren. Vor allem wenn der Fokus auf nicht-monetären Incentives liegt, könnte ein stärkerer Mehraufwand im Vergleich zu monetären Incentives zum Tragen kommen. Das Angebot von Incentives ohne direkten Geldwert wird in der Praxis meist von persönlichen Kompetenzen und unmittelbarer Involviertheit geprägt sein, was ein weiteres Bias darstellen kann (z.B., wenn eine forschende Musikpädagogin einen nicht-monetären Incentive in Form von Instrumentalunterricht oder eine aktionsforschende Künstlerin einen Collage-Workshop als Anreiz anbietet). Hierbei ist in der Planung der Incentives kritisch zu hinterfragen und abzuwägen, ob die künstlerischen, pädagogischen oder kreativen Interaktionen der Forschenden mit den Teilnehmenden bei der Einlösung von nicht-monetären Incentives im Konflikt mit ethischen Standards von Forschung in hoher Qualität stehen. Außerdem ist eine Balance zwischen dem, was Forschende geben können und dem, was sich Teilnehmende implizit erwarten, anzustreben.

Unangemessene oder unfreiwillige Teilnahme: Die gesicherte bezahlte Teilnahme an Studien (v.a. bei klinischen Trials) kann quasi ein Ersatzeinkommen bzw. ein gern gesehenes Zusatzeinkommen für Menschen mit sehr niedrigen Einkünften darstellen (Abdelazeem et al. 2022). Dies wäre ein Bias, das die demografische Zusammensetzung, die Art der Antworten und die grundsätzliche Entscheidung bzw. Notwendigkeit der Teilnahme negativ beeinflusst. Es stellt sich allerdings die Frage, inwieweit die monetäre Ausschüttung einer Aufwandsentschädigung für das Feld der Kulturellen Bildung aufgrund von Geldmangel überhaupt realisierbar ist. Für das Studiendesign, das sich indirekt auf Überlegungen und die konkrete Ausgestaltung von Incentives auswirkt, ist ebenso das Bildungsniveau entscheidend. In Deutschland ist dieses bei niedrigerem sozioökonomischem Status nach wie vor geringer (Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung 2024). Deshalb mangelt es bei Teilnehmer*innen aus prekären Lebensumständen oft an Wissen über und Verständnis von Forschung (Abdelazeem et al. 2022). Dementsprechend ist hier eine ausführliche Aufklärung (Ejiogu et al. 2011) und informierte Zustimmung besonders wichtig, um Missverständnisse bzgl. Datenverwertung und eine unfreiwillige Teilnahme von vornherein zu vermeiden. Gerade bei vulnerablen Gruppen, wie Menschen mit Behinderung, werden Verständlichkeit der Sprache und Erläuterungen zu Interventionsmöglichkeiten oft nicht genug beachtet. Speziell im Feld der Kulturellen Bildung ist vielleicht aufgrund der intensiven Arbeit in sensiblen, mehrsprachigen, kulturell vielfältigen oder prekären Kontexten eine verstärkte Awareness für den Umgang mit diversen Ziel- oder Dialoggruppen prävalent. Unterschiedliche kulturelle Werte haben Einfluss auf die Antwortgabe (Lyness / Brumit Kropf 2007), wofür in der Konsequenz evtl. Schulungen für die Forschenden notwendig sind, um kultursensibel vorzugehen.

Demokratische Überlegungen zu Incentives

In den nachkommenden Absätzen werden Gedanken zu Klassismus, Fairness und dem Zugang für marginalisierte Gruppen bezüglich Incentives angestellt. Nach Steve Kenner und Dirk Lange (2022) meint Demokratisierung einen andauernden gesellschaftlichen Prozess der gelebten Aushandlung von Grundwerten wie die Achtung der Menschenrechte, Gerechtigkeit u.v.m. Weiter ist der Ausdruck Demokratie als Lebensform von Gerhard Himmelmann (2022) für den folgenden Abschnitt interessant, der die Demokratie im alltäglichen Vollzug auf der Mikroebene und die Ermöglichung praktischer Erfahrung mit lebens- und gesellschaftsnaher Demokratie in vielfältigsten Formen meint (vgl. für die Musikpädagogik: Fritzen / Selzner 2023). Auf die beiden Termini wird in den Handlungsoptionen weiterführend Bezug genommen.

Klassismus

Forschung ist an sich elitär und entspringt einer privilegierten Praxis, da sie hauptsächlich im universitären und institutionellen Kontext geschieht. Dafür sind gewisse methodische und fachliche Kenntnisse erforderlich, die hauptsächlich über ein formales Studium erworben werden. Forschung bedingt symbolisches Kapital (Bourdieu 1997) und sie stellt vornehmlich ein sich selbst reproduzierendes System dar. Akademiker*innen-Eltern generieren wiederum Akademiker*innen-Kinder (Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung 2024). Einige Beiträge auf kubi-online haben sich bereits mit dem Thema Klassismus in der Kulturellen Bildung beschäftigt (siehe: Dossier Klassismus und Kulturelle Bildung). Wie für die Praxen der Kulturellen Bildung gilt auch für empirisch Forschende, sich der eigenen Privilegien bewusst zu sein bzw. diese zu hinterfragen, der hegemonialen und asymmetrischen Strukturen gewahr zu sein, ihren Abbau anzustreben und verschiedene Arten von Wissen, Erfahrungslevel oder Praxiszugängen (z.B. Pop-Kultur) gleichwertig anzuerkennen. Eine ebenbürtige Behandlung ist z.B. in der tertiären Musikausbildung im Hochschulbereich keine Selbstverständlichkeit, da (immer noch) ein Gefälle in der Wertigkeit zwischen Künstler*innen und Pädagog*innen oder eine Abwertung bestimmter Instrumente vorherrschen. Das Master/Apprentice-Verhältnis wird nur zäh machtkritisch hinterfragt (Hölscher 2023) oder es gibt weiterhin eine Hierarchie zwischen Musikhochschulen und pädagogischen Hochschulen (Lietzmann 2021) bzw. Universitäten und Fachhochschulen bzgl. Forschung (Hill 2014).

Forschung kann nur bis zu einem bestimmten Punkt demokratisch ablaufen, da Forschende nicht von den Teilnehmenden demokratisch durch Wahlen legitimiert werden, sondern umgekehrt: Forschende suchen die Teilnehmenden aus bzw. nehmen diejenigen, die sich freiwillig melden. Um einen Ausgleich zu dieser Machtasymmetrie zu schaffen, können wie in vielen menschlichen Gesprächsrunden Regeln eines Code of Conduct gelten (z.B. alle gleichwertig und auf Augenhöhe behandeln, aussprechen lassen, jede Meinung wird gehört etc.), dem alle Beteiligten gemeinsam zustimmen und im Idealfall in kollaborativer Arbeit vorher festlegen. In Bezug auf Klassismus und empirische Forschung in der Kulturellen Bildung bedarf es einer Hinterfragung der eigenen impliziten Biases, des Habitus, der herkunftsbezogenen Beschämung und der persönlichen Privilegien von Forschenden aus Akademiker*innen-Familien (Baudson / Altieri 2022). Die führende Grundhaltung sollte dabei eine Forschung mit und nicht über Menschen abbilden.

Gerechtigkeitsfragen – Alle die wollen, sollen teilnehmen können

Fairness im Umgang mit Anreizen: Wenn monetäre Incentives in empirischer Forschung zu Kultureller Bildung eingesetzt werden, wäre durchaus eine abgestufte finanzielle Remuneration nach sozioökonomischem Status denkbar. Das wirft wiederum die Frage auf, ob zwei Individuen unterschiedlich bezahlt werden können, obwohl sie den gleichen Beitrag zur Forschung leisten, aber ungleiche ökonomische Hintergründe aufweisen. Menschen mit weniger finanziellen Mitteln oder der Typ Homo Oeconomicus (Lenger / Wolf 2018) werden wahrscheinlich an Studien ohne jegliche Incentives nicht teilnehmen, da sie es sich z.B. zeitlich nicht leisten können, weniger Erwerbsarbeit nachzugehen (Resnik 2015). Ähnlich wie bei monetären Incentives könnte bei nicht-monetären in Erwägung gezogen werden, unterschiedliche Routen bzw. Abstufungen anzubieten, um die Teilnahme marginalisierter Gruppen höher zu vergüten. Z.B. könnten einkommensschwache Menschen drei kostenlose Teilnahmen an einem Zeichenkurs erhalten, finanziell starke Menschen nur eine. Hier scheint allerdings dieselbe Frage wie bei monetären Incentives auf: Ist eine solche unterschiedliche Wertung der Teilnahme an Forschung gerechtfertigt?

Die Erhebung sensibler Daten zur fairen Vergabe der Incentives wie sozialer Hintergrund, genaues Einkommen oder (nicht sichtbare) Behinderung fordern teilweise ein unfreiwilliges Outing der Teilnehmenden. Das kann wiederum zu bewussten Ergebnisverzerrungen führen, wenn Studienbeteiligte einem vermeintlich besseren Milieu zugeordnet oder nicht auf ihre (nicht sichtbare) Behinderung reduziert werden wollen. Vor allem bei qualitativen Forschungsmethoden, z.B. in Interview- oder Gruppensituationen, ist darauf hinzuweisen, dass die Erhebung gewisser Daten nicht oder schwer möglich ist (Renz 2024), was wiederum einer möglichen Triangulation von Forschungsmethoden bedarf. So könnte beispielsweise der ungefähre sozioökonomische Status in der qualitativen Forschung (z.B. bei Fokusgruppen) durch ergänzende Fragebögen erfasst werden, ohne dass die Teilnehmenden verbal darauf eingehen müssen. Dies lässt auf ein gewisses Klassismus-Bewusstsein in der Festlegung der Methodik bzw. der Incentives schließen. Problematisch könnte sein, dass von den Forschenden eine künstliche Grenze festgelegt werden muss, ab wann eine Person ökonomisch benachteiligt ist. Die ethische Vertretbarkeit bei der Feststellung des sozio-ökonomischen Status in Bezug auf die Incentives sollte dahingehend genau überlegt werden.

Ein weiterer Gedanke beschäftigt sich damit, ob monetäre Incentives eine Reproduktion und Stärkung von Kapitalismus und Geldorientierung sind oder einfach das gängige Prozedere von Bezahlung für die Ware Wissen. Wären nicht-monetäre Incentives im Umkehrschluss dann potenziell gemeinwohlorientiert, weil sie eher ideeller Natur sind? Eine weitere Elaboration dieser Gedanken wäre durchaus vielversprechend.

Zugang für verschiedene marginalisierte Gruppen: Die folgenden Absätze behandeln beispielhaft verschiedene Zugänge für häufig exkludierte Gruppen wie Menschen mit Behinderung oder einkommensschwache Menschen. Einige der nachfolgend erwähnten Überlegungen beziehen sich eher auf interaktive und qualitative Forschungsformate in Präsenz. Bei quantitativer Forschung im digitalen Raum können Barrieren für Menschen mit Behinderung z.B. durch Vorlesefunktion, Spracheingabe, Vergrößerung der Schrift, kontrastreichen Hintergrund etc. verringert oder vermieden werden. Zudem fallen hier keine Reisekosten an. Die Barrierefreiheit für eine Gruppe (z.B. digitale Erhebungen für Menschen mit Gehbehinderung) begünstigt wiederum die Exklusion einer anderen (z.B. digitale Erhebungen für Menschen ohne Computerkenntnisse oder alte Menschen). An diesem Punkt seien noch Gebärdendolmetschende für Gehörlose oder Menschen mit Hörbehinderung angemerkt, die für die Beantwortung von Forschungsfragen mit dieser Ziel- und Dialoggruppe im analogen Setting unabdingbar sind, was wiederum zu einem Übersetzungs-Bias führen könnte. Ebenso ist die Bereitstellung von Texten in Leichter Sprache oder Einfacher Sprache ein probates Mittel, um z.B. Einwilligungen verständlicher zu gestalten (Bock o.D.).

Um den Zugang einkommensschwacher oder gehbehinderter Menschen zu bestimmten Örtlichkeiten für Präsenz-Forschung in der Kulturellen Bildung zu erhöhen, könnten als monetäre Incentives Erstattungen für Fahrtkosten, Parkgebühren, Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienste organisiert werden (Ejiogu et al. 2011). Finanzielle Anreize können den Zugang zur Forschungsteilnahme für marginalisierte Gruppen grundsätzlich erleichtern (siehe auch Abschnitt zuvor):

„Financial incentives can increase the recruitment and retention of underrepresented groups like minorities and the socioeconomically disadvantaged. Researchers should be aware of the individual barriers that can face these groups when attempting to participate in research and propose some solutions” (Abdelazeem et al. 2022:10).

Vor allem in puncto baulicher Barrierefreiheit (Rampen, Aufzüge, Blindenleitsysteme, Induktionsanlagen etc.) haben sämtliche Bereiche/Institutionen in Deutschland immensen Aufholbedarf (Enable Me Stiftung MyHandicap o.D.), um speziell Zugänge zur Forschungsteilnahme zu ermöglichen. Insofern könnte bauliche Barrierefreiheit im Jahr 2025 immer noch als nicht-monetäres Incentive gesehen werden. Ziel wäre natürlich, dass bauliche Barrierefreiheit kein Incentive sein muss, sondern Selbstverständlichkeit sein sollte.

Wenn sich die Datensammlung über längere Zeit am Stück erstreckt, sollte als monetäres Incentive für ausreichend Verpflegung, evtl. Übernachtungsmöglichkeiten und Kinderbetreuung vor Ort bzw. Übernahme von Betreuungskosten gesorgt werden. Kinderbetreuung ist aktuell zumindest auf vielen Fachkonferenzen für Forschende gar nicht oder kaum vorhanden, was wiederum Kinderfreie, Kinderlose, Menschen ohne Sorge- bzw. Pflegeverantwortung oder Ungebundene begünstigt (Pohl et al. 2022).

Um überhaupt Zugang zu gewissen Gruppen (z.B. jugendliche Subkulturen und deren Musikgeschmack) für Forschungsvorhaben zu bekommen, steht vonseiten der Forschenden zuallererst Vertrauensaufbau im Fokus (vgl. Bergold / Stefan 2012). Im Bereich der Kulturellen Bildung könnte eine Idee sein, Teilnahmebescheinigungen oder Zertifikate über absolvierte Begleitforschungsprojekte als nicht-monetäre Incentives auszustellen, die Jugendliche z.B. für Bewerbungen einreichen können. Ferner könnte ein über den Forschungsprozess hinausgehendes Kurs- oder Weiterbildungsangebot etabliert werden, von dem die Studienteilnehmenden auch nach Beendigung der Erhebungsphase profitieren würden. Verbales und/oder schriftliches Feedback zum Erhebungsprozess selbst bzw. bei Veröffentlichung der Ergebnisse (z.B. in Form einer Veranstaltung) bringt die Wertschätzung der Beiträge zum Ausdruck und ermöglicht es, dass sich Teilnehmende gehört/einbezogen fühlen.

Um alle diese Bedarfe überhaupt zu kennen und adressat*innenadäquat zu handeln, ist eine Informationseinholung vorab unverzichtbar. Häufig werden zusätzliche Angebote wie Fahrdienste oder Kinderbetreuung aber in der Realität wegen fehlender Finanzierung nicht zustande kommen. Wenn allerdings Meinungen und Ansichten von marginalisierten Gruppen gehört werden sollen, dann darf es nicht daran scheitern, dass Menschen keinen Zugang zum Ort der Forschung bekommen, weil z.B. eine Treppenstufe vermeintlich unüberwindbar ist.

Incentives sind in vielen Fällen kein nice to have, sondern ein must have, um Zugänge für Teilnehmende überhaupt zu ermöglichen bzw. diese als Forschende zu bekommen und Menschen zur Teilnahme zu motivieren.

Handlungsoptionen für die Forschungspraxis

Abschließend sollen Ideen für Handlungsoptionen vorgestellt werden, die unter folgenden Leitfragen stehen:

  1. Welche Incentives kann oder will ich anbieten?
  2. Wie gut passt das Incentive zu meiner Ziel- und Dialoggruppe?
  3. Ist der Zugang zu den Incentives transparent und fair?

Die aufgeführten Anregungen können und sollen nur eine ungefähre Richtung vorgeben, erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind nach Belieben erweiterbar bzw. für das eigene Forschungsvorhaben veränderbar. Bei der Planung zu den Incentives gäbe es überdies zu bedenken, wann die Incentives ausgespielt werden sollen, also Prä- oder Postcollectio, in Tranchen oder auf einmal (Hinz et al. 2022).

Ein Incentive ist besser als kein Incentive: Natürlich steht es Forschenden frei, ob sie für die Teilnahme an Umfragen, Interviews etc. Vergütung anbieten wollen. Nach Basel Abdelazeem et al. (2022) bzw. Klaus Pforr und Beatrice Rammstedt (2016) ist ein monetäres Incentive auch bei kleinem Budget empfehlenswert. Klaus Pforr et al. (2015) erreichten in der zuvor festgelegten Ziel- oder Dialoggruppe bei vorab gezahlten 5 Euro eine Ausschöpfungsquote von 44,9%, bei nach der Teilnahme ausgezahlten 10 Euro waren es 36,2%. Wenn monetäre Incentives aus organisatorischen bzw. zeitlichen Gründen leichter zu bewerkstelligen sind bzw. ausschließlich zur Verfügung stehen, sind selbst kleine Summen eine Wertschätzung der Teilnahme. Ebenso wäre für nicht-monetäre Incentives vorstellbar, dass einer besser ist als keiner. Da in der Literatur vornehmlich über monetäre Incentives geschrieben wird, kann an dieser Stelle keine Mutmaßung zu nicht-monetären angestellt und dahingehend nur ein Forschungsdesiderat benannt werden.

Nicht-monetäre Anreize stärken: Diese Incentives können bei keinerlei vorhandenen finanziellen Mitteln in Erwägung gezogen werden. Die Auswahl ist davon abhängig, was Forschende zur Verfügung stellen können. Im Feld der Kulturellen Bildung könnten nicht-monetäre Incentives mit den bereits im Forschungsprojekt vorhandenen materiellen bzw. personellen Ressourcen bespielt werden, um nachhaltig zu agieren. Nicht-monetäre Incentives können insofern gestärkt werden, als sie durch fehlende Budgets intensiv in der empirischen Forschung zu Kultureller Bildung angewandt werden könnten. Dabei kann für die Teilnehmenden der individuelle bzw. berufliche Mehrwert bei Ausgabe von nicht-monetären Incentives bedeutsam sein. Persönliche Kompetenzen von Forschenden und erworbenes Knowhow in verschiedenen Bereichen (z.B. Beherrschen eines bestimmten Computerprogramms, Mentoring etc.) kommen dabei verstärkt zur Geltung und können nach eigenem Ermessen und eigenen Fähigkeiten der Forschenden erfolgen. Bei der Stärkung von nicht-monetären Incentives liegt als Bereitstellungsmotiv auf Seiten der Forschenden neben dem Mangel an finanziellen Ressourcen womöglich eine weniger ökonomisch oder an Geldwerten orientierte Haltung zugrunde. Dies könnte allerdings die Gefahr eines Bias sein, da die eigene Persönlichkeit (v.a. für quantitative Verfahren) zu stark in den Forschungsprozess involviert ist. Gänzlich können sich forschende Personen aber nicht aus dem Prozess herausziehen. Hier könnte es hilfreich sein, im Team zu arbeiten. Eine Person, die nicht an der Datenerhebung bzw. -auswertung beteiligt ist, könnte sich um die Ausgestaltung und Umsetzung der nicht-monetären Incentives kümmern – und zwar vor allem dann, wenn die nicht-monetären Incentives eine direkte Interaktion (z.B. in Form von Nachhilfe, Mentoring, Unterricht) von Forschenden mit den Mitwirkenden voraussetzen.

Hybride Incentives anbieten: Wenn Zeit in die Auswahl von Incentives investiert werden kann bzw. finanzielle Ressourcen in mittlerem Maße vorhanden sind, könnte eine Mischung aus monetären und nicht-monetären Incentives angedacht werden. Dies kann zum einen aus der Möglichkeit bestehen, zwischen geldwerten und nicht-geldwerten Optionen auswählen zu können, zum anderen könnte z.B. eine Kombination eines niedrigeren Gutscheinwerts mit der Bereitstellung von kostenlosem Informationsmaterial einher gehen.

Incentives individuell abstimmen: Um empirische Forschung mit und nicht über Menschen zu gewährleisten und demnach partizipativ zu gestalten, könnte ein Ansatz sein, Motivationsanreize für die Teilnahme an Befragungen etc. nach individuellen Bedürfnissen auszuhandeln. Die Teilnehmenden würden zum einen die Auswahl zwischen monetären und nicht-monetären Incentives bekommen und zum anderen aktiv entscheiden, was sie gerade konkret aus den angebotenen Incentives benötigen bzw. was ihren momentanen Bedürfnissen eher entspricht – ähnlich wie bei Formen des Crowdfundings. Das mag im ersten Moment eher abwegig und unkonventionell klingen, aber wenn künftige (Forschungs-)Methoden in der Kulturellen Bildung demokratischer, machtkritischer und partizipativer (Bergold / Thomas 2012) gestaltet werden sollen, bedarf es Herangehensweisen, die weniger etablierte Pfade bedienen. So wird eine Grundschullehrerin in der Großstadt als Forschungsteilnehmende vermutlich andere Bedürfnisse haben als ein Jugendlicher aus dem ländlichen Raum. Dabei kann natürlich die Gefahr bestehen, dass aus den zur Aushandlung stehenden Incentives, trotz der Intention einer individuellen Abstimmung, kein passender für die teilnehmende Person gefunden wird. Monetäre Incentives sind dabei der scheinbar schnellere Weg zur Bedürfnisbefriedigung, wohingegen nicht-monetäre Incentives eine ideelle und individuellere Note beisteuern können. Dabei sollte nicht zu viel Auswahl gegeben werden, da bei zu viel Möglichkeiten eine Überforderung eintritt (Stegemann 2024). Im Sinne der Anerkennung (siehe: Kerstin Hübner „Partizipation und Teilhabe: Was war? Was ist? Kommt was?“) fühlen sich Teilnehmende mit einem individuell vereinbarten Anreiz möglicherweise mehr gesehen und wertgeschätzt.

Der Zufall entscheidet: Mittels Losverfahren kann entschieden werden, welche Art von Incentive ausgespielt wird bzw. wer das Incentive erhält. Diese Gangart ist in den meisten quantitativen Ansätzen der Fall, wenn z.B. Gutscheine verlost werden. Auch bei nicht-monetären Incentives ist ein Losverfahren möglich – dafür wird in den meisten Fällen vorher feststehen, welche Incentives zur Verfügung stehen (z.B. exklusive Führung in einem Museum, Zugang zu Lernplattformen, kostenfreie Fortbildung etc.), so dass keine individuelle Aushandlung mit Teilnehmenden erfolgen kann und wird. Im Zuge dessen ist ebenfalls in der Vorbereitung festzulegen, wie viele Incentives in welcher Höhe bzw. mit welchem zeitlichen Wert ausgespielt werden können. Der Vorteil besteht darin, weniger Incentives zur Verfügung stellen zu müssen, was Kosten und Zeitaufwände reduziert, aber keine zielgerichtete Verteilung von Incentives nach sozioökonomischem Status zulässt.

Über Incentives abstimmen lassen: Dieses Szenario wäre am ehesten im qualitativen Gruppensetting (z.B. Fokusgruppen, Gruppeninterviews, Action Research) im Sinne von Demokratie als Lebensform umsetzbar. Gesetzt den Fall, dass ein Projekt der Kulturellen Bildung ohnehin schon demokratiepädagogische und partizipative Ansätze verfolgt, wäre ein Weiterdenken und eine praktische Umsetzung bei der Vergabe von Incentives durchaus interessant. Hier würde eine starke Einbindung der Teilnehmenden und eine Demokratisierung des Forschungsprozesses ermöglicht werden. Es bietet sich in jedem Fall an, das Votum nach der eigentlichen Datengenerierung durchführen zu lassen. Im Zuge dessen ist vorher festzulegen, ob der Abstimmungsprozess mit beispielsweise einfacher Mehrheit oder im Konsens geschehen soll. Voraussetzung ist, dass alle Beteiligten wissen, wie Abstimmungen durchgeführt werden und wie grundsätzliche demokratische Prozesse funktionieren. Das benötigt v.a. im Falle von Konsensentscheidungen zusätzliche zeitliche Ressourcen und fundierte fachliche Kenntnisse, die sich vom eigentlichen Forschungsziel weit entfernen können. Wie Abstimmungen methodisch gestaltet sind, ist ebenso eine Frage des Alters. Bei Erstklässler*innen, die noch nicht alle Buchstaben gelernt haben, wird voraussichtlich eher mit Farben, Bildkarten oder Symbolen gearbeitet werden. Zudem ist natürlich entscheidend, worüber denn bei der Vergabe der Incentives abgestimmt werden soll. Geht es darum, wer aus der Gruppe am würdigsten ist, das Incentive zu empfangen? Dreht sich die Abstimmung um eine Entscheidung zwischen monetären oder nicht-monetären Incentives? Wird über die Höhe der monetären Incentives in einem vorgegebenen Rahmen abgestimmt? Solche und viele weitere Fragen müssten von den Forschenden bedacht werden, falls eine Abstimmung über Incentives in Erwägung gezogen wird. Dieser Methode könnte nämlich zur Last gelegt werden, dass sie eher das (Ein-)Üben von Demokratie bzw. Abstimmungsverfahren im Sinne hat – was per se kein verwerflicher Akt ist – als die Vergabe der Incentives selbst.

Bei allen genannten Optionen steht eine Abwägung der persönlichen Kapazitäten der Forschenden und der potenziellen (Mehr-)Werte für die Teilnehmenden an oberster Stelle. Zudem ist im Sinne der demokratischen Abstimmung und Partizipation an solchen Entscheidungsprozessen darauf zu achten (vgl. Hill 2014), den Teilnehmenden keinen Anreiz aufzuoktroyieren.

Zusammenfassung und Ausblick

Dieser Artikel gab einen Einblick und Beispiele zu den Unterschiedlichkeiten zwischen monetären und nicht-monetären Incentives. Besonderheiten in Bezug auf Kulturelle Bildung wurden in den Ressourcen- und Finanzierungsaspekten (z.B. Budgetkürzungen oder Gedanken zur Nachhaltigkeit) oder mit dem kulturellen Aspekt von Incentives (z.B. angepasste Incentives nach eigenen Vorlieben) erwähnt. Anschließend wurden ethische Überlegungen zu Incentives angestellt wie mögliche Verzerrungen von Forschungsergebnissen oder unangemessene bzw. unfreiwillige Teilnahme. Die demokratischen Überlegungen konzentrierten sich u.a. auf Klassismus, Fairness im Umgang mit den Teilnahmeanreizen oder dem Zugang für marginalisierte Gruppen. Im Abschnitt Handlungsoptionen wurden einige Ideen für die Entscheidungsfindung in der Praxis aufgezeigt, die die vorangegangenen Besonderheiten und Überlegungen berücksichtigen. Die Gewährung eines Incentives ist vermutlich besser als gar kein Incentive. Es könnten nicht-monetäre Incentives gestärkt oder hybride Incentives angeboten werden. Eine individuelle Abstimmung würde einer Demokratisierung von Incentives entsprechen und Demokratie als Lebensform begünstigen. Oder der Zufall könnte etwa entscheiden, welches Incentive ausgespielt wird bzw. es könnte sogar über Incentives im Gruppensetting abgestimmt werden.

Die hier dargelegten Überlegungen zu Incentives in der empirischen Forschung zu Kultureller Bildung zeigen, wie wichtig eine reflektierte und verantwortungsvolle Forschungspraxis, die Incentives einschließt, ist. Dieser Artikel liefert erste Ansätze für die individualisierte Gestaltung von Incentives, wirft jedoch ebenso neue Fragen auf: Welche Art der Incentives wird von welchen Teilnehmenden bei Angeboten der Kulturellen Bildung bevorzugt und hat dies Auswirkungen auf die Forschungsergebnisse? Inwiefern spielen persönliche Kompetenzen der Forschenden in der Ausgestaltung und Umsetzung bei nicht-monetären Incentives eine Rolle? Sind monetäre Incentives an sich moralisch verwerflich und reproduzieren kapitalistische Denkweisen oder sind sie eine legitime finanzielle Entschädigung für die „Waren“ Wissen, Ansichten und Erfahrungen der Teilnehmenden? Können nicht-monetäre Incentives als gemeinwohlorientiertere und machtkritischere Alternative in empirischer Forschung zu Kultureller Bildung verstanden werden? Stellen nicht-monetäre Incentives eine Selbstausbeutung der Forschenden dar?

Künftige empirische Forschung in der Kulturellen Bildung müsste sich verstärkt mit Motivationsanreizen auseinandersetzen, um passgenauere Incentives, individuell zugeschnitten auf die Teilnehmenden, anbieten zu können. Zudem wäre die weitere Entwicklung von Kriterien zur Auswahl geeigneter Incentives je nach Ziel- und Dialoggruppe sowie Forschungsziel bzw. Fragestellung erstrebenswert. Ebenso wären weitere Untersuchungen zu Sichtweisen von empirisch forschenden Personen selbst hinsichtlich der praktischen Umsetzbarkeit von individualisierten Incentives interessant.

Es lohnt sich hingegen in jeder Beziehung, die eigenen (bisherigen) Erwägungen zu Incentives zu hinterfragen und noch bewusster mit persönlichen Forschungsentscheidungen umzugehen bzw. Incentives überhaupt in Betracht zu ziehen. Der scheinbar kleine Aspekt der Motivation von Teilnehmenden an empirischer Forschung kann ungeahnte Hebelwirkungen positiver, aber auch negativer Natur freisetzen. Forschende sollten allerdings immer daran interessiert sein, möglichst niederschwellige Teilnahmebedingungen im Sinne einer kulturellen Teilhabemöglichkeit zu gewährleisten.

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Veronika Hofer (2025): Ethische und demokratische Überlegungen zu monetären und nicht-monetären Teilnahmeanreizen (Incentives) in empirischer Forschung zu Kultureller Bildung. In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE: https://www.kubi-online.de/artikel/ethische-demokratische-ueberlegungen-monetaeren-nicht-monetaeren-teilnahmeanreizen (letzter Zugriff am 30.04.2025).

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